Daten und Fakten zu Italien
Italien: Angaben zu Demografie und Bevölkerung
Die Einwohnerzahl von Italien hat sich im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um rund 120.000 Personen auf rund 59,5 Millionen Einwohner:innen verringert. Im Vergleich der Einwohnerzahl der EU-Mitgliedstaaten liegt Italien damit hinter Deutschland und Frankreich an dritter Stelle. Die größten Städte in Italien im Jahr 2024 sind Rom, Mailand und Neapel. Die Lebenserwartung in Italien steigt im Jahr 2024 auf rund 83,9 Jahre, wodurch Italien zu den Ländern mit der höchsten Lebenserwartung gehört.Italien ist eine der ältesten Gesellschaften der Welt
Das Durchschnittsalter (Median) der Italiener:innen steigt im Jahr 2024 auf rund 47,85 Jahre. Italien belegte bereits im Vorjahr 2023 in der Rangliste der Länder mit dem höchsten Durchschnittsalter weltweit den fünften Platz. Rund 24,2 Prozent der Italiener:innen gehören zu der Altersgruppe der 65-Jährigen und älter, womit Italien in der Liste der Länder mit dem höchsten Bevölkerungsanteil über 65 Jahren hinter Japan und dem Fürstentum Monaco den dritten Platz einnimmt (2023). Die Vergreisung der italienischen Gesellschaft lässt sich primär auf die äußerst niedrige Fertilitätsrate von Italien zurückführen, die im Jahr 2022 auf rund 1,24 Kinder je Frau gesunken ist und somit deutlich unter dem Bestandserhaltungsniveau von 2,1 Kindern je Frau liegt, das Industrieländer im Allgemeinen benötigen, um die Population zumindest konstant zu halten. Dieses Bestandserhaltungsniveau erreicht zwar kein EU-Mitgliedstaat, aber Italien weist auch im Vergleich der Fertilitätsraten in der Europäischen Union eine auffällig geringe Fertilitätsrate auf und mit Blick auf das Durchschnittsalter von Frauen bei der Geburt des ersten Kindes in den EU-Ländern sind Italienerinnen bei der Geburt des ersten Kindes europaweit am ältesten (31,7 Jahre).
Migration, Asyl und Ausländer:innen in Italien
Die natürliche Bevölkerungsentwicklung in Italien ist deutlich negativ, und der Bevölkerungsrückgang würde ohne Nettozuwanderung noch deutlich höher ausfallen. Der Migrationssaldo von Italien ist seit Beginn der Datenreihe positiv. Im Jahr 2022 sind rund 410.985 Personen dauerhaft nach Italien eingewandert, während im gleichen Zeitraum 150.189 Personen aus Italien ausgewandert sind. Damit ergibt sich für das Jahr 2022 ein positiver Wanderungs- oder Migrationssaldo von 260.796 Personen.Aufgrund seiner geografischen Lage am Mittelmeer registriert Italien neben Griechenland und Spanien, kontinuierlich Flüchtlinge, die über den Seeweg nach Italien einreisen. Insgesamt lebten im Jahr 2023 rund 5,14 Millionen Ausländer:innen in Italien. Dies entspricht einem Ausländeranteil in Italien von rund 8,7 Prozent (2023), wobei der Anteil der Drittstaatsangehörigen mit rund 6,35 Prozent deutlich über dem Anteil der EU-Ausländer:innen liegt. Wenngleich Rumäninnen und Rumänen mit 1.081.836 Bürger:innen die größte ausländische Bevölkerungsgruppe in Italien sind (2023), finden sich in der Liste der 20 häufigsten ausländischen Staatsangehörigen in Italien auch diverse nicht-europäische Nationalitäten wider. Rund 26.460 Nicht-EU-Ausländer:innen zur Ausreise aus Italien aufgefordert. Im Gegenzug haben im Jahr 2023 rund 1,9 Millionen Italienerinnen und Italiener im EU-Ausland gelebt, wobei 580.000 italienische Staatsbürger:innen in Deutschland wohnhaft gewesen sind.
Italiens Wirtschaft
Das Wirtschaftswachstum von Italien hat nach der robusten Wachstumsrate von 4,66 Prozent im Jahr 2022 im Folgejahr 2023 nur noch 0,7 Prozent erreicht. Die italienische Wirtschaft ist im Jahr 2023 zwar immer noch deutlich über dem EU- und Eurozonendurchschnitt gewachsen (jeweils 0,4 Prozent im Jahr 2023), allerdings verzeichnete Italien im europäischen Vergleich in der Vergangenheit auch stets sehr geringe Wachstumsraten. Für das Jahr 2024 wird ein Wachstum der italienischen Wirtschaftsleistung von ebenfalls rund 0,7 Prozent prognostiziert.Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Italien ist im Jahr 2023 auf rund 2,3 Billionen US-Dollar gestiegen. Italien konnte daher seinen achten Platz als ein der größten Volkswirtschaften der Welt vor Brasilien behaupten. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl ist das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Italien im Jahr 2023 auf rund 39.012 US-Dollar gestiegen.
Die Arbeitslosenquote von Italien sinkt seit dem Höchststand im Jahr 2014 und erreicht im Jahr 2023 rund 7,7 Prozent. Die Inflationsrate Italiens ist im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr stark auf rund 8,74 Prozent angestiegen. Grund dafür ist insbesondere der Krieg in der Ukraine und die dadurch gestiegenen Energiepreise. In der Folge verringerte sich die Teuerungsrate 2023 auf rund 5,9 Prozent und normalisierte sich im Jahr 2024 auf geschätzt rund 1,3 Prozent.
Außenhandel von Italien
In Italiens Leistungsbilanz wurde im Jahr 2023 ein Defizit von rund -0,3 Milliarden US-Dollar registriert. Für das Jahr 2024 wird ein Leistungsbilanzüberschuss in Höhe von rund 25,7 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Der Handelsbilanzsaldo von Italien ist im Jahr 2023 positiv und das Land erwirtschaftet wieder einen Handelsbilanzüberschuss von rund 37,3 Milliarden US-Dollar, nachdem im Vorjahr ein Defizit von rund 35,8 Milliarden US-Dollar verzeichnet wurde.Export
- Export von Gütern in Italien: Italien hat im Jahr 2023 Waren im Wert von rund 677 Milliarden US-Dollar exportiert.
- Wichtigste Exportgüter für Italien: Die wichtigsten Exportgüter Italiens im Jahr 2023 sind Maschinen, Apparate und Geräte für verschiedene Zwecke (SITC Abschnitt 74) mit einem Exportanteil von rund 9,8 Prozent gewesen. Auf medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse (SITC Abschnitt 54) entfallen rund 8,1 Prozent der Ausfuhren aus Italien. Straßenfahrzeuge (SITC Abschnitt 78) sind mit einem Anteil von rund 7,9 Prozent das drittwichtigste Exportgut Italiens im Jahr 2023 gewesen.
- Wichtigste Exportländer für Italien: Das wichtigste Exportland Italiens im Jahr 2023 ist Deutschland mit einem Exportanteil von rund 11,9 Prozent gewesen. Es folgen die USA mit einem Exportanteil von rund 10,7 Prozent und Frankreich mit einem Anteil an den italienischen Ausfuhren von rund 10,1 Prozent.
Import
- Import von Gütern in Italien: Italien hat im Jahr 2023 Waren im Wert von rund 639,6 Milliarden US-Dollar importiert.
- Wichtigste Importgüter für Italien: Das wichtigste Importgut Italiens im Jahr 2023 sind Straßenfahrzeuge (SITC Abschnitt 78) mit einem Importanteil von rund 9,5 Prozent gewesen. Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren (SITC Abschnitt 33) sind mit einem Importanteil von rund 8,1 Prozent die zweitwichtigsten Importgüter von Italien, gefolgt von medizinischen und pharmazeutischen Erzeugnissen (SITC Abschnitt 54) mit einem Importanteil von rund 6,5 Prozent im Jahr 2023.
- Wichtigste Importländer für Italien: Das wichtigste Importland Italiens im Jahr 2023 ist Deutschland mit einem Anteil von rund 15,15 Prozent an den Importen gewesen. China ist mit einem Importanteil von rund acht Prozent der zweitwichtigste Handelspartner Italiens im Import im Jahr 2023 gefolgt von Frankreich mit einem Anteil von rund 7,9 Prozent.
Entwicklungen in Italien: Politik, Gesellschaft, Umwelt
Am 25. September 2022 haben die Italiener:innen ein neues Parlament gewählt. Das Ergebnis der Parlamentswahl in Italien 2022: ein deutlicher Rechtsruck. Die postfaschistische Fratelli d'Italia (FdI) ist stärkste Kraft geworden und regiert nun als Mitte-Rechts-Koalition zusammen mit der Lega-Partei und der Forza Italia. Als erste Frau ist die Parteichefin der FdI, Giorgia Meloni, zur Ministerpräsidentin vereidigt worden.Im Jahr 2023 haben sich die CO2-Emissionen pro Kopf in Italien auf rund 5,32 Tonnen verringert. Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch in Italien ist im Jahr 2023 auf rund 19,6 Prozent gestiegen. Im Gleichstellungsindex für Italien (Gender Equality Index) erreicht das südeuropäische Land im Jahr 2024 rund 69,2 Indexpunkte und verkürzt den Abstand zum EU-Durchschnitt auf rund 1,8 Punkte.