Staatsverschuldung von Italien in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis 2029
Die Staatsverschuldung von Italien sinkt im Jahr 2023 auf rund 137,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Für das Jahr 2024 wird die Schuldenquote von Italien auf rund 139,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts prognostiziert. Nur Griechenland weist innerhalb der Europäischen Union eine noch höhere Schuldenquote auf. In absoluter Höhe wurde Italien von Frankreich als Staat mit der höchsten absoluten Staatsverschuldung in der EU abgelöst.
Italiens Wirtschaft – Silberstreif am Horizont?
Italien wurde im Frühjahr 2020 als erstes EU-Land unvorbereitet und hart von der Corona-Pandemie getroffen, profitierte im Anschluss jedoch sehr von den gemeinschaftlichen NextGenerationEU-Staatsanleihen. Italien erzielte 2021 (rund 7 Prozent) und auch noch 2022 (3,7 Prozent) solide Wachstumsraten, die jedoch primär durch einmalige Nachholeffekte im Kontext der Pandemie stimuliert wurden und nicht durch nachhaltige strukturelle Maßnahmen. Für das Jahr 2023 und darüber hinaus werden für Italien wieder geringe Wachstumsraten prognostiziert. Dementsprechend verlangsamt sich auch der Schuldenabbau. Die Prognosen der Europäischen Kommission sehen für die nahe Zukunft einen leichten Rückgang der italienischen Schuldenquote auf etwa 140 Prozent der Wirtschaftsleistung.
Wie kommt es zur Staatsverschuldung?
Die Staatsverschuldung wird in absoluter Höhe der Landeswährung ausgedrückt. Die Schuldenquote/Staatsschuldenquote bezeichnet das Verhältnis der Staatsverschuldung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Übersteigen die Staatsausgaben die Staatseinnahmen, wird dies als Haushaltsdefizit bezeichnet (Gegenteil: Haushaltsüberschuss).
Der Staat kann die höheren Ausgaben durch Fremdkapital finanzieren. Dieses Fremdkapital versucht sich der Staat über die Ausgabe von Staatsanleihen am Kapitalmarkt zu leihen. Staatsanleihen sind verzinste Wertpapiere. Die Höhe der Verzinsung wird maßgeblich durch die Bonität (Kreditwürdigkeit) des Staates bestimmt. Die Kreditwürdigkeit wird von Ratingagenturen eingeschätzt, die den Staaten Bonitätsnoten verleihen. Je zuverlässiger der jeweilige Staat von den Ratingagenturen eingeschätzt wird, desto höher ist sein Bonitätsranking und folglich desto geringer die Verzinsung seiner Wertpapiere (Je sicherer die Anlage, desto geringer die Verzinsung).