Statistiken zu Spanien
Spanien: Angaben zu Demografie und Bevölkerung
Die Bevölkerung von Spanien hat im Jahr 2022 rund 47,6 Millionen Menschen betragen. Im Vergleich mit anderen EU-Ländern steht Spanien im Hinblick auf die Einwohnerzahl an vierter Stelle. Die größten Städte in Spanien sind Madrid, Barcelona und Valencia. Die Lebenserwartung in Spanien ist mit rund 84 Jahren (2022) eine der höchsten weltweit.Migration, Asyl und Ausländer:innen in Spanien
Die Bevölkerungsentwicklung von Spanien ist in den letzten Jahren schwankend gewesen. Im Jahr 2021 verzeichnete Spanien zum ersten Mal seit 2015 wieder eine negative Bevölkerungsentwicklung von etwa 0,1 Prozent. Im Jahr 2022 hat der Bevölkerungsrückgang rund 0,07 Prozent betragen. Der Bevölkerungsrückgang fällt angesichts der niedrigen Fertilitätsrate moderat aus. Die Fertilitätsrate ist mit rund 1,29 Kindern je Frau ist niedrig: Spanien besitzt weltweit eine der niedrigsten Fertilitätsraten. Während der Wirtschaftskrise zeigte Spanien deutliche Veränderungen in den jährlichen Migrationssalden auf. Während Spanien im Jahr 2007 noch einen positiven Migrationssaldo von rund 730.000 Personen registrierte, verzeichnete das Land in den Jahren 2010 bis 2015 negative Migrationssalden. 2016 konnte wieder ein positiver Migrationssaldo verzeichnet werden; im Jahr 2021 ergab sich ein positiver Migrationssaldo von rund 148.070 Personen. Die größte ausländische Bevölkerungsgruppe in Spanien stellen im Jahr 2021 die Marokkaner:innen mit rund 775.000 Bürger:innen dar. Außerdem finden sich unter den Top 20 ausländischen Staatsangehörigkeiten in Spanien viele Staaten, in denen aufgrund der kolonialen Vergangenheit Spaniens Spanisch die Amtssprache ist. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass der Großteil der Ausländer:innen in Spanien aus dem Nicht-EU-Ausland stammt. Insgesamt hat der Ausländeranteil 2022 in Spanien rund 11,4 Prozent betragen.Spaniens Wirtschaft
Mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von geschätzt rund 1,4 Billionen US-Dollar im Jahr 2022 steht Spanien auf Rang 15 der größten Volkswirtschaften der Welt und auf Rang vier in der EU. Infolge der Euro- und Schuldenkrise befand sich Spanien in einer schweren Rezession und die Wirtschaft schrumpfte in den Jahren 2009 bis 2013. In den Folgejahren konnte sich die spanische Wirtschaft wieder erholen, bis sie dann aufgrund der Corona-Pandemie erneut stark einbrach. Im Jahr 2022 hat Spanien jedoch mit rund 5,47 Prozent wieder ein positives Wirtschaftswachstum verzeichnet. Für das Jahr 2023 wird das Wirtschaftswachstum Spaniens auf rund 1,51 Prozent prognostiziert. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf lag zu Beginn der Krise 2008 bei rund 35.698 US-Dollar je Einwohner:in, sank in den Folgejahren kontinuierlich und erreichte 2015 den Tiefpunkt mit rund 25.850 US-Dollar je Einwohner:in. Das Vorkriesenniveau kann auch viele Jahre später nicht wieder erreicht werden. Im Jahr 2022 hat das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf rund 29.420 US-Dollar je Einwohner:in betragen. Für 2023 wird ein leichter Anstieg auf rund 31.223 US-Dollar erwartet. Im Zuge der Schuldenkrise stieg zudem die Arbeitslosenquote in Spanien drastisch an: Hatte sie 2007 mit rund 8,2 Prozent einen Tiefstand erreicht, verdreifachte sie sich bis 2013 auf rund 26,1 Prozent. Auch die Corona-Krise nahm Einfluss auf die Arbeitslosigkeit in Spanien und führte zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit auf rund 15,5 Prozent im Jahr 2020. Im Jahr 2022 entspannte sich die Situation etwas und die Arbeitslosigkeit sank auf rund 12,9 Prozent. Im Jahr 2023 wird ein weiteres leichtes Sinken auf rund 12,6 Prozent prognostiziert. Spanien und Griechenland sind mit weitem Abstand die EU-Länder mit der höchsten Arbeitslosigkeit. Besonders hoch ist zudem die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien mit rund 27,4 Prozent im Juni 2023. Die Inflationsrate in Spanien hat 2022 rund 8,32 Prozent betragen; 2023 wird eine Teuerungsrate von rund 4,3 Prozent erwartet.Spaniens Außenhandel
Die Handelsbilanz in Spanien ist seit Jahren negativ - das Land führt kontinuierlich mehr Waren ein als es im gleichen Zeitraum exportiert. Im Jahr 2022 hat das Handelsdefizit rund 7,45 Milliarden US-Dollar betragen, was das größte Defizit seit 2012 ist.Export
- Export von Gütern aus Spanien: Spanien hat im Jahr 2022 Waren im Wert von rund 418,4 Milliarden US-Dollar exportiert.
- Wichtigste Exportgüter von Spanien: Die wichtigsten Exportgüter von Spanien im Jahr 2022 sind Straßenfahrzeuge (einschließlich Luftkissenfahrzeuge) (SITC-Warenabschnitt 78) mit einem Exportanteil von rund 12,7 Prozent gewesen. Auf Medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse (SITC-Warenabschnitt 54) entfallen rund sieben Prozent aller Ausfuhren.
- Wichtigste Exportländer von Spanien: Das wichtigste Exportland von Spanien 2022 ist Deutschland gewesen, auf das rund 9,3 Prozent er Ausfuhren entfallen. Mit rund acht Prozent der Ausfuhren ist Portugal das zweitwichtigste Exportland von Spanien gewesen.
- Import von Gütern nach Spanien: Spanien importierte im Jahr 2022 Waren im Wert von rund 493,4 Milliarden US-Dollar.
- Wichtigste Importgüter von Spanien: Die wichtigsten Importgüter von Spanien im Jahr 2022 waren Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren (SITC-Warenabschnitt 33) mit einem Importanteil von rund 12,7 Prozent gewesen. Auf Straßenfahrzeuge (einschließlich Luftkissenfahrzeuge) (SITC-Warenabschnitt 78) entfallen etwa 8,4 Prozent der Einfuhren.
- Wichtigste Importländer für Spanien: Das wichtigste Importland für Spanien im Jahr 2022 ist China gewesen, auf das rund 10,5 Prozent der Einfuhren entfällt. Auf Deutschland entfallen rund 9,1 Prozent der Einfuhren nach Spanien.
Spanien zählt zu den wichtigsten Ländern in der europäischen Schuldenkrise. Die Staatsverschuldung von Spanien hat sich seit 2008 stark erhöht und hat im Jahr 2022 rund 1,49 Billionen Euro betragen; die Staatsschuldenquote hat 2022 rund 112 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen. Spanien konnte sein Staatsdefizit in den letzten Jahren merklich reduzieren: Nachdem es 2009 noch rund 118,2 Milliarden Euro betragen hatte, hat es 2022 rund 59,4 Milliarden Euro betragen. Für 2023 wird ein Anstieg auf rund 63 Milliarden Euro prognostiziert. Die Defizitquote hat 2022 rund 4,5 Prozent betragen und gehört damit nicht mehr zu den höchsten weltweit.