Staatsverschuldung von Italien bis 2029
Die absolute Staatsverschuldung von Italien erhöht sich im Jahr 2023 auf rund 2,86 Billionen Euro. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre stieg die absolute Staatsverschuldung von Italien um rund 34 Prozent. Für 2024 wird die Staatsverschuldung Italiens auf rund drei Billionen Euro prognostiziert. Italien gehört zu den Ländern mit der weltweit höchsten Schuldenquote. Innerhalb der Europäischen Union weist Griechenland eine noch höhere Schuldenquote auf und in absoluten Zahlen ist in der EU nur Frankreich höher verschuldet als Italien.
Italiens Schulden – Gefahr für EU und Eurozone?
Italien ist Mitglied der Eurozone und wird von Anlegern regelmäßig als Problem für die Stabilität der Eurozone bewertet. Die Gründe für die Besorgnis der Anleger wie auch der Europäischen Gemeinschaft sind zahlreich. Hohe Arbeitslosigkeit, veraltete Infrastruktur, ineffiziente Verwaltung und Vergreisung durch den demografischen Wandel waren die dringendsten Baustellen des Landes, bevor Italien als erstes europäisches Land und mit voller Wucht von der Corona-Pandemie getroffen wurde. Mit der Wirtschaftskrise sind die Schulden Italiens einerseits weiter gewachsen, andererseits haben die erstmals beschlossenen EU-Gemeinschaftsanleihen dem Land geholfen, sich zu wesentlich günstigeren Konditionen zu refinanzieren. Aber mit den geringen Wachstumsraten der vergangenen Jahre wird sich die Staatsverschuldung Italiens dauerhaft nicht merklich verringern lassen.
Wie kommt es zur Staatsverschuldung?
Die Staatsverschuldung wird in absoluter Höhe der Landeswährung ausgedrückt. Die Schuldenquote/Staatsschuldenquote bezeichnet das Verhältnis der Staatsverschuldung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Übersteigen die Staatsausgaben die Staatseinnahmen, wird dies als Haushaltsdefizit bezeichnet (Gegenteil: Haushaltsüberschuss).
Der Staat benötigt Fremdkapital, um die Ausgaben finanzieren zu können. Dieses Fremdkapital versucht sich der Staat über die Ausgabe von Staatsanleihen am Kapitalmarkt zu leihen. Staatsanleihen sind verzinste Wertpapiere. Die Höhe der Verzinsung wird maßgeblich durch die Bonität (Kreditwürdigkeit) des Staates bestimmt. Die Kreditwürdigkeit wird von Ratingagenturen eingeschätzt, die den Staaten Bonitätsnoten verleihen. Je zuverlässiger der jeweilige Staat von den Ratingagenturen eingeschätzt wird, desto höher ist sein Bonitätsranking und folglich desto geringer die Verzinsung seiner Wertpapiere (Je sicherer die Anlage, desto geringer die Verzinsung).