Am 26. Februar ist vor der Küste Kalabriens ein überfülltes Flüchtlingsboot bei schwerem Seegang gekentert. Die Zahl der bestätigten Todesopfer des Bootsunglücks liegt bei 74 Menschen. Wie die Statista-Grafik zeigt, sind seit Anfang des Jahres bereits mehr als 300 Personen während der Flucht über das Mittelmeer gestorben (Stand: März 2023), die meisten davon durch Ertrinken. Die Daten stammen vom Missing-Migrants-Proder Internationalen Organisation für Migration (IOM). Im vergangen Jahr war die Anzahl der als vermisst oder gestorben gemeldeten Geflüchteten mit 2.406 so hoch wie zuletzt 2018.
Die politisch rechte italienische Regierung unter Meloni steht in der Kritik im Fall des eingangs erwähnten Bootsunglücks nicht rechtzeitig gehandelt zu haben. Schon im Wahlkampf hatte die Regierungschefin angekündigt Flüchtlingsboote zu aufzuhalten und Rückführungen zu forcieren. Das Innenministerium schätzt die Anzahl der Flüchtlingsankünfte seit Anfang des Jahres jedoch auf mehr als 17.000 - knapp dreimal so hoch wie im Vorjahr. Erst vergangenen Samstag (11. März 2023) hat die Küstenwache rund 1.300 Geflüchtete von überfüllten Booten gerettet und aufs italienische Festland gebracht.