Statistiken zu Ausländern und Migration in der Schweiz
Im Jahr 2019 wanderten rund 171.000 Menschen in die Schweiz ein, dem standen circa 123.000 Auswanderer gegenüber. Unterm Strich blieb also ein Wanderungsüberschuss. Die größte Einwanderungsgruppe waren die Schweizer selbst mit etwa 24.000 Zuwanderern, die entweder nach Auslandsstationen zurückkehrten oder von der nicht-ständigen zur ständigen Wohnbevölkerung übergetreten sind. Bei den Auswanderern stellten die Schweizer mit fast 32.000 Fortzüglern ebenfalls die größte Gruppe.
Besonders im Zentrum der Aufmerksamkeit stand zuletzt die Zuwanderung von Flüchtlingen bzw. Asylbewerbern. Ende 2019 lebten in der Schweiz rund 62.400 anerkannte Flüchtlinge. Die Hauptherkunftsländer sind Eritrea, Syrien und Sri Lanka. Im Jahr 2019 beantragten circa 14.300 Personen Asyl in der Schweiz; der niedrigste Wert seit langem - auf dem Höhepunkt der sog. "Flüchtlingskrise" 2015 waren es noch etwa 39.500 Anträge gewesen. Die Anerkennungsquote hingegen stieg mit 31,2 Prozent gewährter Asylgesuche auf einen neuen Höchststand innerhalb der letzten Jahre; mit Blick auf die wichtigsten Länder war sie bei den Eritreern mit 67,8 Prozent besonders hoch. Die öffentliche Meinung zum Thema ist geteilt: So sprach sich bei einer Umfrage im Dezember 2017 mit 53 Prozent mehr als jeder Zweite dafür aus, dass die Schweiz weniger offen gegenüber Flüchtlingen sein sollte, während 46 Prozent der Meinung waren, dass das Land so offen bleiben sollte wie gehabt, oder sogar noch offener.
Ob die Integration von Ausländern und Migranten gelingt, lässt sich unter anderem aus Indikatoren wie der Arbeitslosenquote (4 Prozent bei den Ausländern 2019) oder der Kriminalität ableiten. Aber auch die Wahrnehmung der Bevölkerung spielt hierbei eine Rolle: In einer Befragung aus dem Jahr 2018 bewerteten 55,1 Prozent der Schweizer die Integration von Ausländern als gut; 43,2 Prozent hingegen als schlecht. Zur Integration von Ausländern gehört auch das Erlangen der Schweizer Staatsbürgerschaft: Im Jahr 2019 wurden rund 40.000 Einbürgerungen vorgenommen und damit weniger als im Vorjahr mit circa. 42.200. Viele Zuwanderer behalten dabei ihre ursprüngliche Staatsbürgerschaft und werden so zu Doppelbürgern mit zwei Staatsangehörigkeiten.
Im Jahr 2018 wurde in der Schweiz mit 53 Vorfällen ein Höchststand rechtsextrem motivierter Ereignisse verzeichnet, nachdem diese in den Vorjahren noch stetig zurückgegangen waren. Die Zahl der gemeldeten rassistischen Diskriminierungsvorfälle stieg im Jahr 2019 auf 352 (2018: 278), bleibt damit im Langzeitvergleich aber dennoch auf einem hohen Niveau. Bei einer 2018 durchgeführten Erhebung sahen 58,8 Prozent der Befragten ein ernstes Rassismus-Problem in der Schweiz. In der gleichen Umfrage gaben 34,8 Prozent der befragten Ausländer an, in den letzten fünf Jahren bereits aufgrund einer Gruppenzugehörigkeit diskriminiert worden zu sein; 11,5 Prozent hatten psychische und 2,7 Prozent körperliche Gewalt erlitten.
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