Geburtenrate in der Schweiz auf Tiefstand
Im Jahr 2020 wurden in der Schweiz rund 85.500 Kinder geboren, dem standen circa 76.300 Todesfälle gegenüber. Die Geburtenbilanz war also positiv. Die Fertilitätsrate bzw. Geburtenziffer, d.h. die durchschnittliche Anzahl der lebendgeborenen Kinder, die eine Frau während ihres gebärfähigen Alters voraussichtlich zur Welt bringt, ging 2020 auf 1,46 Kinder je Frau zurück. Demografisch betrachtet befindet sie sich damit auf einem recht niedrigen Niveau: Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass erst bei einer Kinderzahl von 2,1 Kindern je Frau die natürliche Bevölkerungsentwicklung (ohne Berücksichtigung von Ein- und Auswanderung) langfristig stabil bleibt. Bei der Geburt ihrer Kinder sind Mütter in der Schweiz durchschnittlich 32,2 Jahre alt.Weniger Auswanderer als in den Vorjahren
Entscheidend für das Bevölkerungswachstum der Schweiz in den letzten Jahren war vor allem die Zuwanderung. Im Jahr 2020 wanderten rund 163.000 Menschen ein; dem standen circa 106.500 Auswanderer gegenüber. Unterm Strich blieb also ein Wanderungsüberschuss. Die konstante Netto-Zuwanderung schlägt sich auch in der Bevölkerungsstruktur nieder: Insgesamt hatten 2020 in der Schweiz 37,7 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund; 25,5 Prozent waren Ausländer. Beide Werte sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Dabei bestehen allerdings große regionale Unterschiede: So ist der Migranten- und Ausländeranteil jeweils in Genf klar am höchsten und in Appenzell Innerrhoden Appenzell Innerrhoden am niedrigsten. Die größten Ausländergruppen waren Ende 2020 Italiener (ca. 325.000), Deutsche (ca. 309.000) und Portugiesen (ca. 258.000).Die Schweizer Bevölkerung altert
Wie in vielen anderen Industrieländern lässt sich auch in der Schweiz ein demografischer Wandel hin zu einer älteren Bevölkerung feststellen. Ein Aspekt dieser Veränderung sind die bereits erwähnten geringen Geburtenraten, ein anderer ist die Lebenserwartung. Diese lag im Jahr 2020 für neugeborene Männer bei 81,4 Jahren und für Frauen bei 85,3 Jahren. Damit hat die Schweiz eine der höchsten Lebenserwartungen weltweit, und sie wird künftig voraussichtlich weiter ansteigen. Im Ergebnis ist das Medianalter der Bevölkerung bis 2020 auf 42,7 Jahre gestiegen - 2010 hatte es noch 41,6 Jahre betragen. So zeigt sich dann auch in der Altersstruktur der letzten Jahre ein Rückgang der jüngeren (unter 20 Jahre) und ein Zuwachs der älteren (ab 65 Jahre) Bevölkerungsgruppe. Sowohl das Medianalter als auch der Bevölkerungsanteil der Senioren werden laut Prognosen in den nächsten Jahrzehnten deutlich zunehmen.Ausgewählte Daten zu gegenwärtigen Geschehnissen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in der Schweiz finden Sie auf unserer Themenseite zu aktuellen Trends und Themen des Landes.