Im Jahr 2019 wanderten rund 1,56 Millionen Menschen nach Deutschland ein. Die Zahl der Auswanderer belief sich auf 1,23 Millionen. Der Wanderungssaldo war somit positiv, es sind ca. 327.000 Personen mehr nach Deutschland zugezogen als fortgezogen. Die meisten Menschen wanderten aus Rumänien, Polen und Bulgarien nach Deutschland ein. Diese drei Länder waren zudem auch die Zielländer, in die die meisten Auswanderer aus Deutschland fortzogen.
Im Jahr 2019 erhielten 128.905 Personen die deutsche Staatsangehörigkeit. In den 90er Jahren wurden noch deutlich mehr Menschen eingebürgert, da bis 1999 auch Spätaussiedler in der Statistik miterfasst wurden. 2019 erhielten rund 16.200 türkische Staatsbürger die deutsche Staatsangehörigkeit.
Hungersnot, Krieg und Vertreibung sind Gründe, die Menschen dazu zwingen ihre Heimat zu verlassen. Sie werden somit zu Geflüchteten und Asylbewerbern in anderen Ländern. Im Jahr 2015 wurden in Deutschland rund 1,1 Millionen Menschen als Flüchtlinge registriert. Im darauffolgenden Jahr beantragten rund 722.400 Personen Asyl in Deutschland (Erstanträge). Im Jahr 2019 gab es noch rund 142.500 Erstanträge auf Asyl. Die meisten Asylbewerber kamen im Jahr 2019 aus Syrien. Die Gesamtschutzquote der Asylbewerber aus Syrien lag bei 83,7 Prozent. Diese berechnet sich aus der Anzahl der Asylanerkennungen, der Flüchtlingsanerkennungen, der Gewährungen von subsidiärem Schutz und der Feststellungen eines Abschiebungsverbotes bezogen auf die Gesamtzahl der Entscheidungen im betreffenden Zeitraum. Die Ablehnungsquote lag im Jahr 2019 bei ca. 60 Prozent: 33 Prozent der Prozent der Asylanträge wurden in einer Sachentscheidung abgelehnt und 27 Prozent haben sich in einer formellen Entscheidung erledigt.
Um Geflüchteten die Integration in Deutschland zu erleichtern wurden sogenannte Integrationskurse eingeführt, in denen die deutsche Sprache und einige wichtige Themen zu Geschichte, Kultur und Rechtsordnung in Deutschland vermittelt werden sollen. Im Jahr 2019 belief sich die Anzahl der neuen Teilnehmer an Integrationskursen in Deutschland auf 176.440 Personen, davon nahmen 73.400 Personen freiwillig teil. Gelingende Integration ist schwer messbar. Indikatoren wie Bildungsstand oder Erwerbsstatus können jedoch einen ersten Ansatz bieten. Zwar lag der Anteil der Erwerbslosen unter den Personen mit Migrationshintergrund mit 2,8 Prozent höher als bei den Personen ohne Migrationshintergrund; dennoch war der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund, die über die Fachhochschul-/Hochschulreife verfügten mit 33,9 Prozent höher als bei den Personen ohne Migrationshintergrund (32,2 Prozent). Personen mit Migrationshintergrund sind jedoch deutlich stärker von Armut betroffen als Personen ohne Migrationshintergrund. Bei Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland lag die Armutsgefährdungsquote im Jahr 2018 bei 27,2 Prozent, die Armutsgefährdungsquote in Deutschland insgesamt bei 15,5 Prozent.
Mit der zunehmenden Einwanderung stieg seit 2015 auch die Anzahl der rechtsextremistischen Straftaten und Gewalttaten in Deutschland. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland 21.290 Straftaten mit rechtsextremistisch motiviertem Hintergrund verübt, darunter waren 925 Gewalttaten. Im gleichen Jahr wurden 161 Straftaten gegen Asylunterkünfte registriert, darunter 10 Körperverletzungen. Die rechtsextreme Anhängerschaft in Deutschland belief sich im Jahr 2019 laut dem Verfassungsschutz geschätzt auf insgesamt rund 32.000 Personen.