Daten und Fakten zu Griechenland
Griechenland: Angaben zu Demografie und Bevölkerung
Griechenland ist ein Staat in Südosteuropa und seit dem Jahr 1981 Mitglied der Europäischen Union. Die Bevölkerung von Griechenland hat im Jahr 2022 rund 10,4 Millionen Einwohner:innen. Die größte Stadt Griechenlands 2021 ist Athen mit einer Einwohnerzahl von rund 3,15 Millionen Menschen. Die Lebenserwartung in Griechenland liegt im Jahr 2022 bei rund 80,6 Jahren. Die Bevölkerungsentwicklung in Griechenland ist seit Jahren negativ; 2022 hat sich die Bevölkerung in Griechenland um rund 0,48 Prozent verringert. Die Fertilitätsrate in Griechenland ist bereits seit vielen Jahren sehr niedrig, hat sich aber in jüngster Vergangenheit leicht erhöht. Im Jahr 2022 sank sie wieder auf rund 1,43 Kinder je Frau. Die Fertilitätsrate in Griechenland liegt damit deutlich unter dem Bestandserhaltungsniveau für Industriestaaten welches bei 2,1 Kindern je Frau liegt. Dieser Umstand hat Folgen für das Durchschnittsalter der Bevölkerung in Griechenland, das im Jahr 2022 geschätzt rund 45,1 Jahre betragen hat. Griechenland gehört damit zu den Ländern mit dem höchsten Durchschnittsalter.Migration, Asyl und Ausländer:innen in Griechenland
Die negative Bevölkerungsentwicklung in Griechenland kommt allerdings nicht nur durch die geringe Fertilitätsrate zustande. Der jahrelange negative Migrationssaldo Griechenlands im Jahr trug ebenfalls dazu bei, dass die Bevölkerung des südosteuropäischen Staates gesunken ist. Im Jahr 2022 hingegen sind 96.662 Personen nach Griechenland eingewandert, während im gleichen Zeitraum 80.307 Personen aus Griechenland ausgewandert sind, was einen Migrationssaldo von +16.355 Personen ergibt. Allerdings ist der Migrationssaldo Griechenlands sehr schwankend und ist die Jahre zuvor noch überwiegend negativ gewesen. Basierend auf der geografischen Lage Griechenlands am Mittelmeer gilt es als eine der ersten Anlaufstellen für Bootsflüchtlinge. In den letzten Monaten gab es im Durchschnitt rund 2.686 Ankünfte von Flüchtlingen in Griechenland über den Seeweg. Die häufigsten Herkunftsländer der Bootsflüchtlinge in Griechenland sind Syrien, Afghanistan und Ägypten. Insgesamt leben im Jahr 2023 rund 765.000 Ausländer:innen in Griechenland, wovon mehr als 80 Prozent aus Drittstaaten (Nicht-EU-Länder) kommen. Zum gleichen Zeitpunkt sind rund 29.800 Drittstaatenangehörige zur Ausreise aus Griechenland aufgefordert. Im Jahr 2023 leben außerdem rund 431.386Griech:innen im EU-Ausland, die meisten in Deutschland.Griechenlands Wirtschaft
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Griechenland hat im Jahr 2023 rund 238,3 Milliarden US-Dollar betragen; 2008 waren es noch rund 355,9 Milliarden US-Dollar gewesen. Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl ergibt sich ein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Griechenland von geschätzt rund 20.615 US-Dollar je Einwohner:in. Das Wirtschaftswachstum in Griechenland hat in den letzten Jahren stark geschwankt. Im Jahr 2023 erzielt Griechenland ein Wirtschaftswachstum von rund zwei Prozent, was noch als Folgereaktion der Coronakrise interpretiert werden kann. Für das Jahr 2024 wird ein normalisiertes Wachstum von ebenfalls rund zwei Prozent prognostiziert. Im Zuge der negativen Wirtschaftsentwicklung während der globalen Finanzkrise 2008 und der griechischen Schuldenkrise ab dem Jahr 2011 hat sich die Arbeitslosenquote in Griechenland zwischen 2008 und 2013 von 7,75 Prozent auf rund 27,5 Prozent mehr als verdreifacht. Seitdem sinkt die Arbeitslosenquote Griechenlands langsam aber kontinuierlich und hat im Jahr 2023 noch rund 10,9 Prozent betragen. Griechenland steht damit hinter Spanien auf dem zweiten Platz der EU-Länder mit der höchsten Arbeitslosigkeit. Unter den Jugendarbeitslosenquoten der EU-Mitgliedstaaten belegt Griechenland Rang 3 hinter Spanien und Schweden mit einer Jugendarbeitslosenquote von rund 22,6 Prozent im April 2024. Die Inflation in Griechenland ist in Folge der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine im Jahr 2022 deutlich gestiegen und hat bei rund 9,3 Prozent gelegen. Im Jahr 2023 sank sie auf rund 4,2 Prozent Für das Jahr 2024 wird eine Teuerungsrate von rund 2,8 Prozent prognostiziert.Außenhandel Griechenlands
Das Handelsbilanzsaldo Griechenlands ist seit Jahren negativ und beträgt im Jahr 2023 rund -33,6 Milliarden US-Dollar. Das bedeutet, dass Griechenland mehr importiert als es exportiert. Damit gehört Griechenland zu den Ländern mit dem größten Handelsbilanzdefizit im Jahr 2023.Export
- Export von Gütern in Griechenland: Griechenland hat im Jahr 2023 Waren im Wert von rund 55,0 Milliarden US-Dollar exportiert.
- Wichtigste Exportgüter für Griechenland: Die wichtigsten Exportgüter Griechenlands im Jahr 2023 sind Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren (SITC Abschnitt 33) mit einem Exportanteil von rund 28,6 Prozent gewesen. Gemüse und Früchte (SITC Abschnitt 05) sind mit einem Exportanteil von rund 6,5 Prozent das zweitwichtigste Exportgut Griechenlands.
- Wichtigste Exportländer: Das wichtigste Exportland für Griechenland im Jahr 2023 ist Bulgarien mit einem Exportanteil von rund 6,8 Prozent gewesen. Es folgen Deutschland und Zypern.
Import
- Import von Gütern in Griechenland: Griechenland hat im Jahr 2023 Waren im Wert von rund 88,6 Milliarden US-Dollar importiert.
- Wichtigste Importgüter für Griechenland: Die wichtigsten Importgüter Griechenlands im Jahr 2023 sind Erdöl, Erdölerzeugnisse und verwandte Waren (SITC Abschnitt 33) mit einem Importanteil von rund 21,4 Prozent gewesen. Gas (SITC Abschnitt 34) ist mit einem Importanteil von rund 5,6 Prozent die zweitwichtigste Warengruppe im Import Griechenlands.
- Wichtigste Importländer für Griechenland: Das wichtigste Importland Griechenlands im Jahr 2023 ist Deutschland mit einem Importanteil von rund 10,1 Prozent gewesen. Es folgen China und Italien.
Griechenland nach der Schuldenkrise
Griechenland zählt zu den wichtigsten Ländern in der europäischen Schuldenkrise. Nach mehr als acht Jahren verließ Griechenland am 20. August 2018, nach Abschluss des dritten Hilfspakets, das europäische Hilfsprogramm. Nicht nur unter internationalen Wirtschaftswissenschaftlern wird recht einhellig die Meinung vertreten, dass Griechenland ohne einen Schuldenschnitt nicht in der Lage sein wird seine Verbindlichkeiten zukünftig zu begleichen.Die Staatsverschuldung von Griechenland hat sich vor allem seit 2008 stark erhöht und betrug 2011 rund 356,2 Milliarden Euro. Nach diesem vorzeitigen Höhepunkt sind die Staatsschulden im Jahr 2012 wieder gesunken. Seitdem ist jedoch ein kontinuierliches Wachstum zu beobachten, so dass die Staatsverschuldung Griechenlands im Jahr 2022 rund 369,1 Milliarden Euro betragen hat. Die Staatsschuldenquote ist von 110,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu Beginn der Krise im Jahr 2008 auf rund 212,4 Prozent im Jahr 2020 gestiegen. Für die folgenden Jahren ist ein Rückgang der Staatsschuldenquote in Griechenland prognostiziert. Im Jahr 2022 hat diese bei rund 177,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gelegen. Damit belegt Griechenland Rang 2 der Länder mit der höchsten Staatsverschuldung weltweit. Griechenland hat sein Staatsdefizit in den letzten Jahren deutlich reduzieren können: Nachdem es 2009 noch gut 36 Milliarden Euro betragen hat, erzielte Griechenland in den Jahren 2016 bis 2019 jeweils einen geringfügigen Haushaltsüberschuss. Nachdem im Jahr 2020 ein Staatsdefizit von rund 17,7 Milliarden Euro entstanden ist, hat sich dieses bis zum Jahr 2022 auf rund 8,3 Milliarden Euro verringert. Die Defizitquote hat im Jahr 2009 rund 15,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen, im Jahr 2022 hat das Haushaltssaldo rund -4 Prozent des BIP betragen.