Jugendarbeitslosenquoten in den EU-Ländern im Oktober 2024
Die Jugendarbeitslosigkeit in der Eurozone steigt im Oktober 2024 auf rund 15 Prozent. Spanien verzeichnet mit rund 26,7 Prozent die höchste Jugendarbeitslosenquote in der Europäischen Union (EU-27). Im Durchschnitt sind in der Europäischen Union (EU-27) rund 15,2 Prozent der arbeitswilligen Jugendlichen im Oktober 2024 arbeitslos gewesen. Die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in der EU verzeichnet im Oktober 2024 Deutschland mit rund 6,5 Prozent.
Erst Corona-Pandemie dann der Krieg in der Ukraine - Auswirkungen auf die Jugendarbeitslosigkeit?
Insbesondere die Eurokrisenländer Griechenland, Portugal und Spanien, aber auch Frankreich und Italien wurden durch den tiefgreifenden Einbruch der Wirtschaftsleistung 2020, ausgelöst durch die Corona-Pandemie, in ihren Bemühungen zur Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit zurückgeworfen.
Die Jugendarbeitslosenquoten hatten nach über zehn Jahren gerade erst wieder das Vorkrisenniveau von 2007 erreicht, bzw. sich diesem angenähert. Dann kam der weltweite Wirtschaftseinbruch durch die Corona-Pandemie, die u.a. auch den Tourismus weltweit zum Erliegen brachte. Spanien, Griechenland und Portugal aber auch Italien und Frankreich sind stark von den Einnahmen aus dem Tourismus angewiesen. Russlands Krieg: Hohe Inflation in Europa lässt Rezession befürchten
Ausgelöst durch den völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine, sind die Energiepreise in Europa extrem angestiegen und haben, neben weiteren Ursachen, massiv zu sehr hohen Inflationraten in Europa geführt. Dies könnte wiederum Auswirkungen auf die Beschäftigungssituation von Jugendlichen in Europa haben. Jugendliche Arbeitslose könnten sich wieder verstärkt nach Perspektiven im Ausland umschauen und die ohnehin hohen Auswanderungszahlen der betroffenen Staaten wieder deutlich erhöhen.
- Migrationssaldo Spanien
- Migrationssaldo Griechenland
- Migrationssaldo Italien
- Migrationssaldo Portugal
- Migrationssaldo Frankreich
Wie wird die Jugendarbeitslosenquote von Eurostat berechnet?
Die Jugendarbeitslosenquote drückt die Zahl der arbeitslosen 15-24-Jährigen als Anteil der gesamten Erwerbsbevölkerung der gleichen Altersklasse aus. Die Erwerbsbevölkerung setzt sich aus den Erwerbstätigen und den Erwerbslosen der jeweiligen Altersklasse zusammen. Wichtig ist, dass zur Erwerbsbevölkerung nur die Personen zählen, die auch bereits einer Arbeit nachgehen (Erwerbstätige) oder eine Arbeit suchen (Erwerbslose).
Die Jugendarbeitslosenquote ist daher immer höher als die gesamte Arbeitslosenquote im jeweiligen Land, da Jugendliche prinzipiell immer in die Altersklasse der erwerbsfähigen Bevölkerung passen, aber häufig dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen, weil sie beispielsweise noch schulpflichtig sind oder studieren. Da sich die Systeme der Berufsausbildung zwischen den EU-Staaten stark unterscheiden können, sind die Jugendarbeitslosenquoten zwischen den Ländern auch nur begrenzt vergleichbar. Folglich zeigt die Jugendarbeitslosenquote nicht den Prozentsatz der arbeitslosen Personen an der Gesamtbevölkerung im Alter von 15-24 Jahren, dies wird durch den international besser vergleichbaren Jugendarbeitslosenanteil ausgedrückt. Siehe Eurostat.