Auflage von Tageszeitungen nach Besitz in der DDR 1989
Sozialistische Diktatur
Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands nahm für sich selbst und den von ihr regierten Staat den Status einer Demokratie in Anspruch, in welcher bürgerliche Freiheiten mit den Errungenschaften des Sozialismus vereint wären. In der Realität jedoch war die DDR eine Diktatur, geprägt von einem Einparteiensystem. Eine politische Opposition in der Volkskammer, dem Parlament der DDR, fand praktisch nicht statt. Die sogenannten Blockparteien, welche offiziell eigenständig neben der SED existierten, waren jedoch dazu gezwungen, gemeinsam mit der SED eine einheitliche Parteiliste zu bilden. Darüber hinaus unterband das noch von Lenin selbst erlassene Fraktionsverbot die Herausbildung von unterschiedlichen politischen Strömungen. Weitere Sitze in der Volkskammer wurden von Vertretern der sogenannten Massenorganisationen, etwa der Freien Deutschen Jugend, besetzt. In der Praxis waren auch diese Positionen von Anhängern der SED besetzt.Pressefreiheit in der DDR
Nicht nur Dinge wie die Gewaltenteilung waren in der DDR nicht präsent, dies halt insbesondere auch für die Pressefreiheit. Nach Lenins Vorbild gilt die Presse nicht wie in einer Demokratie als "vierte Gewalt" oder der Aufklärung, sondern alleine der Verbreitung der sozialistischen Botschaft. Dementsprechend war der Zugang zu einem Journalistenstudium stark reglementiert und nur Bürger mit "einwandfreier sozialistischer Gesinnung" wurden dort zugelassen. Zudem waren Redaktionen stets der Zensur ausgesetzt und welche Inhalte veröffentlicht werden durften war streng eingeschränkt. In vielen Fällen wurden diversen Zeitungen sogar bereits fertige Texte zur Veröffentlichung durch die SED oder ihre diversen Organe übersendet. Die Zulassung neuer Redaktionen und Zeitungen war an sehr hohe Hürden geknüpft, insbesondere weil alle Verlage in der DDR der staatlichen "Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel" gehörten.Weitere Informationen finden Sie hier