Anzahl der Opfer der Tet-Offensive im Vietnamkrieg 1968
Die Tet-Offensive
Der vietnamesische Feiertag "Tet" war bisher zwischen beiden Konfliktparteien immer als inoffizieller Waffenstillstand gehandhabt worden, da es sich bei diesem für beide Hälften Vietnams um den kulturell wichtigsten Feiertag des Jahres handelte. Die Kommunisten wollten sich dieser Tatsache bedienen und planten daher eine große Offensive. Die kommunistischen Truppen griffen im gesamten Land Städte und Stützpunkte an, etwa die amerikanische Basis bei Khe Sahn. Selbst Saigon wurde attackiert. Die Hoffnung der Kommunisten gründete sich auf einem möglichen Aufstand der Südvietnamesen gegen das von den Amerikanern gestützte Regime und die damit verbundene Kriegsentscheidung. Dabei rückten die Kommunisten von ihrem bisherigen Guerillakrieg ab und führten die Offensive auf konventionelle Art.Verlauf und Auswirkungen
Anfänglich gelang den kommunistischen Streitkräften die Überraschung ihrer Gegner, welche nicht auf den Angriff vorbereitet waren. Viele Soldaten Südvietnams waren zu den Feiertagen im Fronturlaub.Die Kommunisten besetzten schnell Ziele in den beiden größten Städten Südvietnams: Saigon und Huế. In Saigon fügten sie der US-Botschaft schweren Schaden zu und in Huế gelang es ihnen kurzzeitig die Zitadelle, dem historischen Sitz der vietnamesischen Herrscher, zu besetzen. Der konventionelle Ansatz dieser Offensive beraubte die Kommunisten jedoch ihres wichtigsten Vorteils: Die USA konnten ihre schweren Waffen zum Einsatz bringen. Rasch nahmen die Verluste der Angreifer zu, besonders durch amerikanische Luftangriffe. Nach mehreren Tagen erbitterter Kämpfe mussten sich die Kommunisten zurück ziehen und ein Aufstand blieb aus. Die Tet-Offensive war ein kompletter Fehlschlag und warf die kommunistischen Bemühungen in Südvietnam um Jahre zurück und bekräftigte die Überzeugung der amerikanischen Militärs, diesen Konflikt gewinnen zu können.
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