1,8 Millionen Menschen sind medikamentenabhängig heißt es auf der Seite des Bundesdrogenbeauftragten. Tatsächlich dürften es aber mehr sein. Denn zum Einen bezieht sich die diese Schätzung auf eine Umfrage aus dem Jahr 2018, zum Anderen bildet sie nur Erwachsene zwischen 18 und 59 Jahren ab.
Dem Epidemiologischen Suchtsurvey zufolge sind 3,1 Prozent der männlichen Studienteilnehmer von einem Medikament abhängig, bei Frauen ist der Anteil mit vier Prozent etwas höher. Besonders hoch ist das Suchtrisiko bei Schmerzmitteln, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt. Und auch hier sind Frauen häufiger betroffen. Bei Beruhigungs- und Schlafmitteln gibt es dagegen deutlich weniger Betroffene.
Das es keine besseren Zahlen gibt liegt unter anderem daran, dass eine IDC-Diagnose "Medikamentenabhängigkeit" nicht existiert. "Medikamentenabhängigkeit kann unter anderem in den Diagnosen „Psychische und Verhaltensstörungen durch Sedativa oder Hypnotika“ (F13) für Beruhigungsmittel oder „Psychische und Verhaltensstörungen durch Opioide“ (F11) für opioidhaltige Schmerzmittel enthalten sein."