15 Prozent der Deutschen sind laut Daten des Statistischen Bundesamts armutsgefährdet. Konkret heißt das, dass 15 Prozent der Deutschen weniger als 60 Prozent des mittleren bedarfsgewichteten Nettoeinkommens der Bevölkerung in Privathaushalten zur Verfügung steht. Die regionalen Unterscheide sind zum Teil frappierend, wie unsere Karte zeigt.
Gemäß der jährlichen Erhebung der Armutsgefährdungsquoten durch die Statistikämter des Bundes und der Länder wies Bremen den mit 28 Prozent höchsten Anteil an Menschen an der Schwelle zur Einkommensarmut auf, gefolgt von Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Hamburg. Weniger kritisch zeigt sich die Lage im Süden Deutschlands. Bayern und Baden-Württemberg liegen mit 12,7 respektive 13,6 Prozent deutlich unter dem Bundesmittel von 16,7 Prozent. Zu beachten gilt an dieser Stelle, dass die dieser Grafik zugrundeliegenden Quoten keine regionalen Unterscheide abbilden, sondern sich hinsichtlich des Nettoäquivalenzeinkommens auf den deutschlandweiten Median beziehen.
Drohende Armut und fehlende Mittel, um Mehrausgaben zu bestreiten, spiegeln sich in Deutschland nicht nur in offiziellen Quoten, sondern auch in Zukunftsängsten wider. Gemäß einer repräsentativen Studie der R+V Versicherung, die zwischen Juni und August 2023 durchgeführt wurde, fürchten sich 65 Prozent der befragten Deutschen besonders vor steigenden Lebenshaltungskosten, 60 Prozent vor zu hohen Mieten und 57 Prozent vor Steuererhöhungen beziehungsweise Leistungskürzungen.