Russland hat vor einem Jahr seine Erdgasexporte nach Deutschland über die Nord Stream 1 Pipeline Ende August 2022 eingestellt. Um den Bedarf an Gas zu decken, setzt Deutschland seitdem auch auf den Import von Flüssiggas (LNG = Liquified natural gas). Wie die Statista-Grafik auf Basis von BDEW-Daten zeigt, kommt der überwiegende Teil der Importe aus den USA: rund 78 Prozent der gesamten LNG-Importe des Monats August kamen hierher. Andere Länder wie Trinidad und Tobago, Angola oder Ägypten spielen nur eine untergeordnete Rolle.
Neben Erdöl dient Erdgas in Deutschland als zentraler Brennstoff beim Primärenergieverbrauch. Da der Bedarf nach dem Rohstoff nicht durch die nationale Erdgasförderung gedeckt werden kann, ist Deutschland. in einem hohen Ausmaß auf Einfuhren aus dem Ausland angewiesen.
Deutschland hat bei Flüssiggas Aufholbedarf: Die meisten LNG-Terminals gibt es in Spanien. Neben Deutschland planen auch Zypern, Finnland und das Vereinigte Königreich weitere Terminals. Das weltweite Handelsvolumen von LNG ist in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen.
Der Einsatz von verflüssigtem Erdgas ist jedoch umstritten. Das Umweltbundesamt ist der Ansicht, dass ein verstärkter Einsatz von LNG insbesondere im Vergleich zu per Pipeline transportiertem Gas aus klimapolitischer Sicht und unter Energieeffizienzaspekten nicht begründbar ist.