Die konservative Volkspartei (PP) von Herausforderer Alberto Nuñez Feijoo ist bei der Parlamentswahl in Spanien klar stärkste Kraft geworden. Dahinter folgt die sozialistischen PSOE von Ministerpräsident Pedro Sanchez. Die PP erreicht aber auch zusammen mit der als möglichem Partner gehandelten rechtspopulistischen Partei Vox keine Mehrheit im Parlament, wie die Statista-Grafik zeigt.
Sánchez' Sozialisten (PSOE) wurden mit leichten Zugewinnen zweitstärkste Kraft. Für eine Regierungsbildung wären auch sie auf die Unterstützung weiterer Parteien angewiesen. Jedoch zeichnete sich dafür ebenfalls keine Mehrheit ab.
Beobachter schließen eine Große Koalition aus. Auch sei nicht zu erwarten, dass sich die Sozialisten bei der Wahl des Regierungschefs enthielten und damit eine Minderheitsregierung der PP als kleineres Übel tolerieren würden. Spanien steht damit womöglich eine lange Hängepartie und vielleicht auch eine weitere Wahl bevor. Denn sollte es nicht gelingen, eine Regierung zu bilden, könnte eine abermalige Neuwahl notwendig werden.
Ursprünglich war die Parlamentswahl für Dezember angesetzt. Doch Ministerpräsident Sánchez rief Neuwahlen aus, nachdem die Linke bei den Regionalwahlen im Mai eine Schlappe erlitten hatte. Nun wird voraussichtlich eine unübersichtliche politische Situation im Parlament entstehen. Und dies in einer Zeit, in der Spanien gerade erst die halbjährliche rotierende EU-Ratspräsidentschaft übernommen hat.