Rund 40 Prozent der Teilnehmer:innen einer gemeinsamen Umfrage von YouGov und Statista teilen ihre Accounts für Video- oder Audio-Streaming-Anbieter wie Netflix oder Spotify, der Großteil davon im eigenen Haushalt. Wie unsere Grafik zeigt, nutzen allerdings auch etliche Befragte keinen entsprechenden Dienst.
So geben 40 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen an, keinen Account für Audio- oder Video-Streaming-Plattformen zu besitzen. Teilungsunwillig sind insgesamt nur 16 Prozent der befragten Deutschen, während knapp ein Viertel Zugänge zu Spotify, Netflix und Co. mit Haushaltsmitgliedern wie Kindern, Eltern, Mitbewohner:innen oder Partner:innen teilen.
Laut Angaben des Plattformbetreibers Netflix wird Account-Sharing seit einigen Jahren zu einem immer größeren Problem. So sollen etwa 100 Millionen Netflix-Accounts ihre Zugangsdaten teilen. Als Reaktion darauf will der Streaming-Anbieter jetzt zusätzliche Gebühren für Account-Sharing einführen, in Kanada, Neuseeland, Portugal und Spanien wurde das Programm bereits ausgerollt. In letzteren beiden Ländern kostet jedes zusätzliche Mitglied 3,99 Euro respektive 5,99 Euro pro Monat, bei einem Premium-Account sind maximal zwei zusätzliche Mitglieder zubuchbar. Wann die Änderung in Deutschland eingeführt wird, ist derzeit noch unklar.
Audio- und Video-Streaming haben sich im vergangenen Jahrzehnt zu einem lukrativen Markt entwickelt, der den Umsatz mit physischen Tonträgern oder Kinokarten teilweise schon jetzt übertrifft. 2021 entfiel laut International Federation of the Phonographic Industry beispielweise etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes in der Musikindustrie auf Streaming, 2019 generierte allein Netflix mit weltweit 20 Milliarden US-Dollar Umsatz die Hälfte von dem, was im selben Jahr global an den Kinokassen erwirtschaftet wurde.