Sowohl der globale als auch der deutsche Musikmarkt wird von Audio-Streaming dominiert. 2022 waren Anbieter wie Spotify, Amazon oder Apple mit ihren Abo-Angeboten für rund 73 Prozent des Gesamtumsatzes mit Musik in Deutschland verantwortlich, physische Tonträger wie Vinyl und CDs machten nur etwa 20 Prozent der insgesamt knapp über zwei Milliarden Euro aus, die mit aufgenommener Musik erwirtschaftetet wurden. Der Graben zwischen physischen und digitalen Formaten verläuft allerdings nicht nur entlang der Umsätze, wie unsere Grafik zeigt.
Einer Sonderauswertung der GfK Entertainment und des Bundesverbands Musikindustrie zufolge unterscheiden sich die drei gängigsten Darbietungsformen für Musik auch hinsichtlich der bedienten Genres. So hatte Musik aus dem Rock-Segment bezogen auf Vinyl-Veröffentlichungen einen Anteil von 52 Prozent, gefolgt von Pop mit 24 Prozent. Das CD-Segment weist ähnliche Werte auf, auch wenn die Dominanz von Rock-Releases hier nicht ganz so deutlich ist. Lediglich 30 Prozent aller veröffentlichten CDs entfielen auf diese Sparte.
Ein komplett anderes Bild zeigt sich hingegen im Streaming-Sektor. Pop und HipHop/Rap nehmen zusammen rund 50 Prozent aller Veröffentlichungen ein, der dritte Platz geht an Releases aus dem Bereich Rock mit 14 Prozent. Knapp dahinter folgt das Segment Family mit 13 Prozent, das im CD-Bereich den dritten Platz mit 16 Prozent belegt.
Ebenfalls auffällig: Obwohl immer mehr Musiker:innen die Rechte an der Verwertung ihres Musikkatalogs weiterverkaufen, was auf eine zunehmende Bedeutung älterer Musik auch im digitalen Raum hindeutet, stammt ein Großteil der in Deutschland gestreamten Pop-Musik aus der jüngeren Vergangenheit. 82 Prozent aller Streams im vergangenen Jahr entfielen auf Musik, die nach 2009 veröffentlicht wurde, Songs und Alben aus den 2020er Jahren machten beinahe die Hälfte der via Spotify und Co. gestreamten Musik aus. Eine gesonderte Auswertung anderer populärer Segmente wie Rock und HipHop/Rap wurde seitens der GfK Entertainment nicht vorgenommen.