Lidl Deutschland ist das tierfreundlichste Supermarktunternehmen im DACH-Raum. Das geht aus einer aktuellen Erhebung der Tierschutzstiftung Vier Pfoten hervor, die unter anderem 28 Supermärkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz hinsichtlich ihrer Pläne zur Reduktion des Angebots von tierischen Produkten untersucht hat. Wie unsere Grafik auf Basis der sogenannten Atlas Challenge zeigt, sind die Diskrepanzen zwischen den unterschiedlichen Unternehmen teilweise enorm.
Während Lidl Deutschland, Lidl Österreich und Aldi Süd 73, 68 und 66 Prozent auf der Bewertungsskala der Tierschutzorganisation erhielten, bilden die Schweizer Supermärkte Spar und Globus mit 14 respektive sieben Prozent die Schlusslichter. Grundlage der Bewertung war die Analyse von Unternehmensangaben und ergänzenden Befragungen zu Themen wie Corporate Social Responsibility, das Achten auf Tierwohl beim Einkauf oder die Durchführung von Marketingkampagnen zur Bewerbung von pflanzlichen Alternativen. Jede der 32 Fragen wurde mit einem bis zehn Punkten bewertet, aus den entsprechenden Antworten wurde am Ende der Anteil der erreichten von den ingesamt möglichen Punkten als Prozentwertung generiert. Laut Angaben von Vier Pfoten nahmen 17 von 28 deutschsprachigen Supermarktketten an den zusätzlichen Umfragen teil.
Besonders auffällig: Keines der befragten Unternehmen plant, in Zukunft weniger Werbung für Billigfleisch zu machen oder tierische Produkte zu verteuern, und nur ein Supermarkt aus dem deutschsprachigen Raum, die Firma Volg aus der Schweiz, will tierische und pflanzliche Produkte preislich aneinander angleichen.
Während eine Vielzahl der 32 Indikatoren auf die generelle Verringerung des Verkaufs tierischer Produkte abzielt, sind einige auch explizit auf selbst bei Fleischesser:innen zum Teil unbeliebte Praktiken ausgerichtet. So setzt sich beispielsweise ein Großteil der Unternehmen aktiv dafür ein, die Auswirkungen von Massentierhaltung auszugleichen, obwohl nur drei Supermärkte bestätigten, weniger als 50 Prozent ihrer tierischen Produkte aus Massentierhaltung beziehen zu wollen. Auch Richtlinien zur Reduktion von tierischen Produkten bestimmter Herkunft, beispielsweise Fleisch aus Brasilien oder von exotischen beziehungsweise gefährderten Tierarten sowie Foie Gras, existieren bei einem Großteil der untersuchten Supermärkte.