Im Jahr 2020 gab die deutsche Industrie abzüglich des Baugewerbes rund 12,1 Milliarden Euro für Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen aus. Darunter fallen vor allem Investitionen in Anlagen, die Emissionen entweder verringern, beseitigen oder komplett vermeidbar machen. Obwohl dieser Betrag auf den ersten Blick hoch wirkt, machen entsprechende Investitionen nur rund 13,5 Prozent der Gesamtinvestitionen aus. Ohne den Sektor Wasserversorgung und Abfallentsorgung fiele dieser Wert noch deutlich niedriger aus, wie unsere Grafik zeigt.
Laut Statista-Berechnungen auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamts flossen 70 Prozent der Investitionen in den Wirtschaftszweigen der Wasserversorgung, Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen in umweltfreundliche oder -schützende Anlagen. Die restlichen Wirtschaftsbereiche der deutschen Industrie geben deutlich weniger für den Schutz der Umwelt aus.
Im Bereich der verarbeitenden Industrie, unter die beispielsweise die Herstellung von Nahrungsmitteln, Textilien, Papier oder Metallerzeugnissen fällt, waren es 2020 nur etwa fünf Prozent der Gesamtinvestitionen. Die höchsten Beträge wurden in diesem Sektor bei Herstellungsbetrieben von chemischen Erzeugnissen, Nahrungs- und Futtermitteln, Kraftwagen und Fahrzeugteilen und Metallerzeugnissen aufgewendet.
Trotz Fortschritten im Bereich der Zero-Emission-Technologien setzt die deutsche Industrie bislang noch maßgeblich auf End-of-pipe-Lösungen, also die Beseitigung und Verringerung von Emissionen. 7,3 der insgesamt 8,7 Milliarden Euro, die in Industriebetrieben für Umweltschutzmaßnahmen ausgegeben wurden, entfielen auf diese sogenannten additiven Maßnahmen.