Der am Sonntagnachmittag nahe der brandenburgischen Orte Treuenbrietz und Beelitz ausgebrochene Waldbrand ist seit Montag wieder unter Kontrolle. Insgesamt sollen laut des rbb 264 Hektar Wald betroffen gewesen sein. Trotz temporärer Entwarnung und der Rückkehr der evakuierten Bewohner:innen in ihre Häuser befänden sich stellenweise allerdings noch Glutnester mit Temperaturen von bis zu 500 Grad im Waldboden, die sich mehrere Wochen lang halten können. Obwohl der Brand durch die anhaltende Trockenheit und Rekordtemperaturen im östlichen Teil Deutschlands begünstigt wurde, ist die tatsächliche Ursache für den Ausbruch bislang unklar. Wie eine Auswertung der jährlichen Waldbrandstatistik zeigt, entfällt in Deutschland Jahr für Jahr rund jeder vierte Waldbrand auf fahrlässiges Verhalten.
2020 wurden etwa 23 Prozent aller Brände in Waldgebieten durch unsachgemäßes oder unachtsames Vorgehen verursacht. Seit 2011 liegt dieser Anteil über 20 Prozent, ein Großteil der durch Fehlverhalten oder Fahrlässigkeit ausgelösten Waldbrände geht auf das Konto der Allgemeinheit, also Camper:innen, Kindern oder Besucher:innen von Waldstücken, gefolgt von Brandereignissen bei der Holzernte und landwirtschaftlichen Maßnahmen. Der weitaus größte Anteil der Brandursachen bleibt allerdings Jahr für Jahr unbekannt, 2020 fielen 701 von 1.360 Bränden in diese Kategorie. Die Dürresituation, die sich in den vergangenen Sommern in Deutschland und weiteren Teilen von Europa drastisch zugespitzt hatte, schlägt sich auch auf die Menge der Waldbrände nieder. 2019 gab es beispielweise 1.523 Waldbrände, 2018 waren es über 1.700, die 2.711 respektive 2.349 Hektar betrafen.
Europaweit lag Deutschland hinsichtlich der Anzahl an Bränden im oberen Mittelfeld. Am häufigsten brannte es 2020 in in Portugal, Spanien und Frankreich, ersteres verzeichnete knapp 10.000 Waldbrände im entsprechenden Jahr. Generell hatten südeuropäische Länder am häufigsten mit brennenden Wäldern zu kämpfen, aber auch nordische Länder wie Schweden und Finnland rangierten relativ hoch in der Liste.