Starkregen mit 40 Liter pro Quadratmeter, Orkanböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 130 Stundenkilometer, Hagel: Nach dem gestrigen Unwetter, das laut Berichten des Spiegel unter anderem für eine Unterbrechung des Bahnverkehrs in Nordrhein-Westfalen und zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt hatte, soll es im Laufe des Freitags zu weiteren Extremwetterereignissen in Rheinland-Pfalz, NRW, Brandenburg und Sachsen kommen. Wie unsere Grafik auf Basis von Daten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigt, hatte Nordrhein-Westfalen schon 2021 mit hohen Versicherungskosten im Bereich Hagel und Sturm zu kämpfen.
Deutschlandweit lag das Bundesland laut Analysen des GDV in dieser Kategorie mit einem Schadensaufwand von 565 Millionen Euro auf dem dritten Platz hinter Baden-Württemberg und Bayern. In Nord- und Ostdeutschland hielten sich die Sturmschäden an Kraftfahrzeugen und Gebäuden mit Ausnahme von Niedersachsen in Grenzen.
Rechnet man zusätzlich die Schäden durch Elementargefahren mit ein, fielen in NRW Versicherungskosten in Höhe von 5,5 Milliarden Euro an, während es in Rheinland-Pfalz rund drei Milliarden Euro bei nur 57 Millionen Euro Aufwand für Sturm- und Hagelschäden waren. Dies lässt sich durch die Auswirkungen des Jahrhunderthochwassers im vergangenen Juli erklären, von dem unter anderem diese beiden Bundesländer am stärksten betroffen waren und im Zuge dessen deutschlandweit mindestens 180 Menschen starben.
Insgesamt belief sich der Schadensaufwand für Sach- und Kraftfahrtschäden im vergangenen Jahr auf rund 12,7 Milliarden Euro. Laut GDV handelt es sich damit um das teuerste Naturgefahrenjahr in der jüngeren Geschichte der Bundesrepublik. Auf dem zweiten und dritten Rang folgen 1990 mit 11,5 Milliarden Euro und 2002 mit 11,3 Milliarden Euro.