Im Sommer 2022 kippte das oberste Gericht der USA das bundesweite Recht auf Abtreibung. Seitdem sind die USA ein Flickenteppich, in manchen Staaten ist ein Schwangerschaftsabbruch möglich, in anderen nur dann, wenn das Leben der Frau auf dem Spiel steht. In Georgia, wo ein restriktives Abtreibungsgesetz gilt, ist nun eine Frau gestorben, weil sie aufgrund der Rechtslage zu spät medizinische Hilfe bekommen hatte, wie unter anderem Spiegel Online berichtete.
Von einem ähnlichen Schicksal sind weltweit laut Center for Reproductive Rights 642 Millionen Frauen im gebärfähigen Alter betroffen, die in Staaten leben, wo ein Schwangerschaftsabbruch nur aus gesundheitlichen Gründen oder bei Lebensgefahr durchgeführt werden darf. Weitere 111 Millionen Frauen leben in Ländern, wo eine Abtreibung unter keinen Umständen erlaubt ist. Das sind zusammengenommen 38 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter.
Dagegen führt die Statistik 77 Länder auf, in denen ähnliche Regeln wie in Deutschland gelten. Das heißt, dass ein Schwangerschaftsabbruch mit oder ohne vorherige Beratung in den ersten 12 bis 24 Wochen möglich ist. Diese Regeln gelten für 662 Millionen (34 Prozent) Frauen im gebärfähigen Alter. Weiter 457 Millionen Frauen (23 Prozent) im gebärfähigen Alter sind von strengeren, aber immer noch vergleichsweise liberalen Gesetzen betroffen. Hier können eine Vielzahl von sozioökonomischen Gründen eine Abtreibung rechtfertigen.