Der Begriff Abtreibung (med.: abruptio gravitadis) bezeichnet den künstlich herbeigeführten Abbruch einer Schwangerschaft. In Deutschland wurden im Jahr 2022 knapp 104.000
registriert. Da seit den 2000er-Jahren die Zahl der Abtreibungen eher zurückgeht, ist der Anstieg im Jahr 2022 als auffällig zu betrachten. Demgegenüber gab es im selben Jahr rund 739.000
. Am häufigsten wurden
der 30- bis 35-Jährigen künstlich beendet. Über 58 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche wurden dabei bei
durchgeführt, etwa 38 Prozent dagegen bei verheirateten Frauen. Deutschland liegt im europäischen Vergleich mit 5,4
relativ weit hinten.
Unter welchen Bedingungen sind Abtreibungen in Deutschland gesetzlich erlaubt?
In Deutschland sind Abtreibungen grundsätzlich rechtswidrig, bleiben allerdings unter bestimmten Bedingungen straffrei. Der Abtreibung muss dafür eine sogenannte Schwangerschaftskonfliktberatung sowie eine darauffolgende dreitägige Bedenkfrist vorausgehen. Auf ausdrücklichen Wunsch der Schwangeren darf dann der Abbruch erfolgen. Die Schwangerschaft darf am Tag der Abtreibung in der Regel nicht weiter als bis zur zwölften Woche fortgeschritten sein. Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland finden fast ausschließlich
auf Basis dieser Beratungsregelung statt. Alternativ sind Abbrüche auch möglich, wenn die Schwangerschaft aufgrund eines Sexualdelikts entstanden ist oder eine medizinische Indikation besteht. Bei Gefahr für Leib und Leben der Schwangeren ist ein Abbruch unabhängig vom Fortschritt der Schwangerschaft immer möglich.
Wo werden Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen?
![Statistik: Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland nach dem Ort der Abtreibung in den Jahren 2012 bis 2022 | Statista](https://de.statista.com/graphic/1/256433/schwangerschaftsabbrueche-in-deutschland-nach-dem-ort-der-abtreibung.jpg)
Der Großteil der Eingriffe wird
in gynäkologischen Praxen vorgenommen. Die
häufigste Abtreibungsmethode ist die Vakuumaspiration, auch Absaugmethode genannt. Das Werben für Schwangerschaftsabbrüche steht ebenso wie Abbrüche selbst in Deutschland unter Strafe. Ärzte dürfen aufgrund des Verbots zwar sachlich über Abtreibungen informieren, allerdings nicht darauf hinweisen, dass sie sie selbst durchführen. Das Gesetz ist umstritten, weil es Frauen dadurch enorm erschwert wird, einen Arzt zu finden, wenn sie einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen wollen.
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