Honig und Imkerei: Herstellung und Konsum
Für die Bewirtschaftung und Pflege der Bienenstöcke sind Imker zuständig. Unter dem Dach des Deutschen Imkerbunds wurden im Jahr 2023 mehr als 137.000 Imker erfasst. Der Großteil der Bienenzüchter konzentriert sich dabei auf Bayern und Württemberg.
Zahl der Bienenvölker steigt hierzulande
Jenseits der Produktion von Honig und Bienenwachs spielen Honigbienen – genauso wie diverse Wildbienenarten, Fliegen, Wespen und Schmetterlinge – eine zentrale Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen. Diese wiederum bieten Grundlage für zahlreiche Lebensmittel unseres täglichen Bedarfs, wie Kaffee, Raps oder Äpfel. Anders als wie es sich etwa durch den medial häufig aufgegriffenen Begriff Bienensterben annehmen lässt, ist die Anzahl der Honigbienenvölker hierzulande jedoch nicht rückläufig. Ganz im Gegenteil: Sie nimmt sogar zu. Während die Anzahl der Bienenvölker im Jahr 2007 bei 670.000 Stück lag, betreuten die 135.000 Imker in Deutschland im Jahr 2022 bereits über eine Million Bienenvölker. Von dem Bienensterben sind vielmehr andere Bienen- und Insektenarten betroffen. Doch ökologische Herausforderungen wie Pestizide, Parasiten, Nahrungsmangel und dem Klimawandel gehen auch an der Honigbiene nicht spurlos vorbei. Im Gegensatz zur Wildbiene steht die Honigbiene als Nutztier unter dem Schutz ihrer Halter und ist den ökologischen Herausforderungen durch menschliche Hilfe eher gewachsen.Ukraine als wichtigstes Lieferland für Honig nach Deutschland
Bei der Versorgung mit Honig ist Deutschland auf Importe aus dem Ausland angewiesen. Deutschland kann lediglich 43 Prozent des Eigenbedarfs an Honig mit der heimischen Produktion bedienen. Rund 64.430 Tonnen hat Deutschland im Jahr 2023 importiert. Damit gehörte das Land auch zu den führenden Importeuren von Honig weltweit. Die wichtigsten Herkunftsländer sind dabei die Ukraine, Argentinien und Mexiko. Mit einem Einfuhrpreis von 2,63 Euro pro Kilogramm war Honig aus der Ukraine im Jahr 2022 vergleichsweise günstig. Diese drei Länder sind dabei nicht nur für die Versorgung Deutschlands mit Honig wichtig, sondern gehören insgesamt zu den führenden Exportländern weltweit.In den vergangenen Jahren hat - wie bei vielen anderen Produkten - der Fairtrade-Honig einen Aufwind erfahren. So wurden in Deutschland zuletzt mehr als 1.100 Tonnen Honig mit Fairtrade-Siegel in Höhe von 11,97 Millionen Euro abgesetzt. Unter den Fairtrade-Produkten ist Honig ein eher kleineres Segment. Die umsatzstärksten Produkte im Fairen Handel bilden demgegenüber Kaffee und Südfrüchte. Dieser Umstand lässt sich u. a. darauf zurückführen, dass Produkte wie Kaffee oder Bananen generell größere Umsatz- und Absatzzahlen generieren als Honig. Merkmal von Fairtrade ist der kontrollierte Handel von zumeist landwirtschaftlichen Produkten, in denen etwa den Akteuren gute Arbeitsbedingungen zugesichert wird, Landwirte fair bezahlt werden sowie auf ausbeuterische Kinderarbeit verzichtet wird.