Agrarwirtschaft

Die moderne Agrarwirtschaft steht einer Reihe von globalen Herausforderungen gegenüber. Dazu zählt zum einen der weltweit steigende Bedarf an Nahrungsmitteln in Anbetracht einer wachsenden Weltbevölkerung. Zum anderen sieht sich die Agrarwirtschaft mit der Herausforderung der globalen Erwärmung und dem Natur- und Tierschutz konfrontiert. All diese Herausforderungen setzen moderne, nachhaltige und leistungsfähige Bewirtschaftungsmethoden und Konzepte voraus, mit dem auch die Agrarwirtschaft einen Beitrag zur Problembewältigung leisten kann. Vor diesem Hintergrund stoßen auch der Einsatz künstlicher Intelligenz, einer vertikalen Landwirtschaft sowie des Precision Farmings als mögliche Lösungsansätze dieser Probleme zunehmend auf Interesse.

Die Agrarwirtschaft befasst sich im Allgemeinen mit der Kultivierung von Pflanzen und der Haltung von Nutztieren zum Zwecke der Nahrungsmittelsicherung sowie der Rohstofflieferung für andere Zweige des Verarbeitenden Gewerbes.

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Fakten und Insights zur Branche

  • Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe und Bauernhöfe in Deutschland bis 2023 (in 1.000)
    16.01.2024

    In der deutschen Landwirtschaft wurden im Jahr 2023 rund 255.000 Betriebe gezählt. Die Anzahl der Bauernhöfe verzeichnete in den vergangenen Jahren einen stetigen Rückgang, ebenso fallen die Beschäftigungszahlen im primären Wirtschaftssektor. In Deutschland zählen zum primären Sektor neben der Landwirtschaft, die Forstwirtschaft sowie die Fischerei.

    Strukturwandel der deutschen Ökonomie Wie in vielen Industriestaaten verlor der primäre Sektor im Laufe der Geschichte an ökonomischer Bedeutung. Der Anteil des primären Sektors an der Bruttowertschöpfung ist im Vergleich zu den anderen Wirtschaftsbereichen äußerst gering. Dennoch gelang es der Landwirtschaft in den vergangenen Jahren die Bruttowertschöpfung am Inlandsprodukt zu steigern, obwohl die Beschäftigungszahlen zurückgingen. Die moderne Landwirtschaft arbeitet effizient: Durch Technik und Digitalisierung können aufwendige Tätigkeiten automatisiert und beschleunigt werden. Mittlerweile ernährt eine angestellte Person in der Landwirtschaft über 139 Menschen während es im Jahr 1949 nur zehn Personen waren.

    In Zukunft Qualität statt Masse? Durch Massentierhaltung oder den übermäßigen Einsatz von Düngemitteln steht die moderne Landwirtschaft oftmals in der Kritik. Die Umsätze von biologisch erzeugten Lebensmitteln steigen nicht nur auf dem deutschen Markt. In den vergangenen Jahren ist ein Anstieg der Betriebsanzahlen im ökologischen Landbau zu beobachten. Im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft ist die ökologische Landwirtschaft zwar nur ein kleiner Teil, doch möglicherweise kann der aktuelle Trend den primären Sektor langfristig verändern.

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  • Anzahl der Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft und Fischerei in Deutschland in den Jahren 1991 bis 2024 (in 1.000 Personen)
    11.12.2024

    Im Jahr 2024 waren in der deutschen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei nach vorläufigen Schätzungen rund 570.000 Erwerbstätige beschäftigt. Damit ist die Anzahl der Beschäftigten im primären Sektor auf lange Sicht rückläufig. Zum Vergleich: Im Jahr 1991 lag die Anzahl der Erwerbstätigen im Agrarsektor noch bei 1,17 Millionen Personen.

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  • Landwirtschaftliche Nutzfläche in Deutschland nach Nutzungsart in den Jahren 2010 und 2024 (in 1.000 Hektar)
    20.09.2024

    Der Großteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche entfällt auf Ackerland. Rund 11,7 Millionen Hektar der landwirtschaftlichen Nutzfläche wurden im Jahr 2023 als Ackerland genutzt. Insgesamt belief sich die landwirtschaftliche Nutzfläche in dem Jahr auf 16,7 Millionen Hektar.

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  • Selbstversorgungsgrad bei Nahrungsmitteln in Deutschland in den Jahren 1990/91 bis 2022/23
    11.12.2024

    Im Berichtsjahr 2022/23 lag der Selbstversorgungsgrad für Nahrungsmittel in Deutschland bei rund 87 Prozent. Der Selbstversorgungsgrad beziffert, wie viel Prozent der benötigten Agrarerzeugnisse im eigenen Land produziert werden. Im Fall einer Unterversorgung (weniger als 100 Prozent) sind Importe notwendig. Deutschland musste also zusätzlich Nahrungsmittel importieren, um den eigenen Bedarf decken zu können.

    Exporte nach Produktgruppen

    Der Selbstversorgungsgrad fällt dabei je nach Produktgruppe recht unterschiedlich aus. In den Produktgruppen Kartoffeln, Schweinefleisch, Milch, Käse und Zucker etwa liegt der Selbstversorgungsgrad bei über 100 Prozent. Dementsprechend konnte die Bundesrepublik im Jahr 2023 beispielsweise über zwei Millionen Tonnen Schweinefleisch ins Ausland exportieren. Die wichtigsten Abnehmerländer für die deutschen Schweinefleischexporte stellen dabei Italien, Polen und Österreich dar. 

    Importabhängigkeit: Schwerpunkt Obst und Gemüse

    Demgegenüber kann Deutschland allen voran in den Produktgruppen Obst und Gemüse den Eigenbedarf nicht decken. Bei Gemüse lag der Selbstversorgungsgrad im Jahr 2022/23 bei 36 Prozent und bei Obst bei 23 Prozent. Die Importmenge von frischem Obst und Gemüse betrug im Jahr 2023 etwa 14,4 Millionen Tonnen. Bei den Gemüsesorten trifft diese Unterversorgung durch den eigenen Anbau besonders auf das Lieblingsgemüse der Verbraucher in Deutschland zu: die Tomate. Der Selbstversorgungsgrad liegt hier bei unter zehn Prozent. Dafür werden hierfür etwa 650.000 Tonnen Tomaten aus dem Ausland eingeführt. Die wichtigsten Lieferländer stellen hier die Niederlande, Spanien und Marokko dar.

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  • Anzahl der Menschen, die durch einen Landwirt in Deutschland ernährt werden, in den Jahren 1949 bis 2022
    11.12.2024

    Im Jahr 2022 ernährte ein Landwirt in Deutschland durchschnittlich 147 Menschen. Zum Vergleich: Im Jahr 1949 lag die Anzahl der Menschen, die durch einen Landwirt ernährt wurden, noch bei zehn. Hintergrund dieser Entwicklung sind u.a. Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen in der Landwirtschaft - etwa durch moderne Technologien, Anbaumethoden und Tierzucht.

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  • Verkaufserlöse der Landwirtschaft in Deutschland nach Bereichen in den Jahren 2011 bis 2023 (in Millionen Euro)
    01.03.2024

    Diese Statistik zeigt die Verkaufserlöse der Landwirtschaft in Deutschland nach Bereichen in den Jahren 2011 bis 2023. Im Jahr 2023 erlösten deutsche Landwirte nach vorläufigen Angaben insgesamt 24,3 Milliarden Euro mit pflanzlichen Erzeugnissen, darunter rund fünf Milliarden Euro mit Getreide.

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  • Länder mit dem höchsten Flächenanteil im ökologischen Landbau weltweit im Jahr 2022
    13.02.2024

    In Österreich wurden in diesem Jahr rund 27,5 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche ökologisch bewirtschaftet, im weltweiten Vergleich belegt die Alpenrepublik damit Platz zwei. Das Land mit dem größten Flächenanteil im ökologischen Landbau war in diesem Jahr Liechtenstein - einem der kleinsten Staaten der Erde. In Liechtenstein lag der Anteil bei 43 Prozent.

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  • Anteil der Betriebe im ökologischen Landbau an allen Agrarbetrieben in Deutschland in den Jahren 1995 bis 2021
    14.02.2023

    Diese Statistik zeigt den Anteil der Betriebe des ökologischen Landbaus in Deutschland an allen landwirtschaftlichen Betrieben in den Jahren 1995 bis 2021. Im Jahr 2021 machten die Betriebe im Ökologischen Landbau rund 16,4 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland aus. Somit ist der Anteil der Ökobetriebe in den vergangenen Jahren stetig gestiegen.

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  • Erzeugung von Fisch aus Fischfang und Aquakultur weltweit in den Jahren 2009 bis 2024 (in Millionen Tonnen)
    13.06.2024

    Für das Jahr 2024 prognostizierte die FAO eine weltweite Fischproduktion in Aquakulturen von rund 100,8 Millionen Tonnen Fanggewicht. Aus dem freien Fischfang stammen laut Prognose im Jahr 2024 etwa 90,6 Millionen Tonnen Fisch. In den vergangenen Jahren hat insbesondere die Bedeutung der Aquakultur auf dem Weltmarkt zugelegt. In Deutschland zeigt sich der umgekehrte Trend: Hierzulande hat die Aquakultur im Gegenzug an Bedeutung verloren.

    Weitere Informationen zum Thema Fischerei und Aquakultur finden Sie auf unserer Themenseite.

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  • Entwicklung der Waldfläche weltweit in ausgewählten Jahren von 1990 bis 2021 (in Millionen Quadratkilometern)
    08.07.2024

    Die kumulierte Waldfläche¹ weltweit beträgt im Jahr 2021 rund 40,5 Millionen Quadratkilometer. Die weltweite Waldfläche wird jährlich kleiner. Rund ein Viertel der insgesamt gerodeten Waldfläche zwischen den Jahren 2001 und 2015 wurde in Lateinamerika gerodet.


    Weltweite Waldfläche

    Unter einem Wald wird eine Fläche verstanden, die so dicht mit Bäumen bedeckt ist, dass sich ein typisches Waldklima entwickeln kann. Weltweit unterscheiden sich die Wälder aufgrund der verschiedenen Klimazonen - rund um die Äquatorzone liegen dichte Regenwälder, in Europa dominieren Nadel- und Laubwälder. Auf dem europäischen Kontinent (inklusive Russland) befindet sich auch die größte Waldfläche der Welt, die im Jahr 2020 eine Größe von über einer Milliarde Hektar verzeichnete. In Deutschland beträgt der Waldanteil an der Gesamtfläche der Bundesrepublik knapp 30 Prozent. In Hessen und Rheinland-Pfalz ist die Walddichte, gemessen an der Gesamtfläche des jeweiligen Bundeslandes, jeweils am höchsten. 

    Waldrodung

    Der Wald erfüllt sowohl wirtschaftliche, ökologische als auch soziale Funktionen. Er wirkt als Klimaregulator, filtert Schadstoffe und Lärm und hat einen positiven Effekt auf Gesundheit und Psyche von Mensch und Tier. Trotzdem ist ein Rückgang der Waldflächen zu verzeichnen. Hauptursachen hierfür sind die Forstwirtschaft, die rohstoffgetriebene Abholzung, Waldbrände und der Wanderfeldbau. Die Urbanisierung nimmt einen geringen Anteil ein.

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Branchendefinition

Statista bietet ein umfassendes Spektrum an Statistiken und Studien zum Thema Agrarwirtschaft an. Dabei lässt sich der Bereich der Agrarwirtschaft in drei Subbranchen einteilen. Der erste Bereich Landwirtschaft befasst sich insbesondere mit der Kultivierung von Pflanzen sowie der Haltung von Nutztieren. Im zweiten Segment sind Daten zur Fischerei und Aquakultur zusammengefasst - etwa zu Fangmenge, zum Konsum sowie zum Handel. Der letzte und dritte Bereich bietet Einblicke in die Wald- und Forstwirtschaft.

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