Statistiken zu Migration und Integration
Mehr Zu- als Abwanderungen in Deutschland
Im Jahr 2021 wanderten rund 1,3 Millionen Menschen nach Deutschland ein. Die Zahl der Auswanderer belief sich auf rund 994.000 Personen. Der Wanderungssaldo war entsprechend positiv, es sind ca. 329.000 Personen mehr nach Deutschland zugezogen als fortgezogen. Seit dem Jahr 2010 ist der Wanderungssaldo der Bundesrepublik positiv. Die meisten Menschen wanderten aus Rumänien, Polen und Bulgarien nach Deutschland ein. Diese drei Länder waren zudem auch die Zielländer, in die die meisten Auswanderer aus Deutschland fortzogen.Ein Großteil der ausländischen Bevölkerung versucht die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen und somit neben dem dauerhaften Bleiberecht weitere bürgerliche Rechte und Pflichten zu erhalten. Im Jahr 2021 erhielten 131.595 Personen die deutsche Staatsangehörigkeit. In den 90er Jahren wurden noch deutlich mehr Menschen eingebürgert, da bis 1999 auch Spätaussiedler in der Statistik miterfasst wurden. 2021 erhielten rund 19.095 syrische Staatsbürger die deutsche Staatsangehörigkeit. Damit stellten ehemalige syrische Staatsangehörige die größte Bevölkerungsgruppe, die die deutsche Staatsbürgerschaft annahmen.
Migration durch Flucht - Asyl in Deutschland
Hungersnot, Krieg und Vertreibung sind Gründe, die Menschen dazu zwingen ihre Heimat zu verlassen. Sie werden somit zu Geflüchteten und Asylbewerbern in anderen Ländern. Im Jahr 2015 wurden in Deutschland rund 1,1 Millionen Menschen als Flüchtlinge registriert. Im darauffolgenden Jahr beantragten rund 722.400 Personen Asyl in Deutschland (Erstanträge). Im Jahr 2022 gab es rund 218.000 Erstanträge auf Asyl. Die meisten Asylbewerber kamen im Jahr 2023 aus Syrien (Stand März). Die Gesamtschutzquote der Asylbewerber aus Syrien lag 2022 bei 90,3 Prozent. Diese berechnet sich aus der Anzahl der Asylanerkennungen, der Flüchtlingsanerkennungen, der Gewährungen von subsidiärem Schutz und der Feststellungen eines Abschiebungsverbotes bezogen auf die Gesamtzahl der Entscheidungen im betreffenden Zeitraum. Die Ablehnungsquote lag im Jahr 2022 bei ca. 44 Prozent: 21,6 Prozent der Asylanträge wurden in einer Sachentscheidung abgelehnt und 22,3 Prozent haben sich in einer formellen Entscheidung erledigt.Um Geflüchteten die Integration in Deutschland zu erleichtern wurden sogenannte Integrationskurse eingeführt, in denen die deutsche Sprache und einige wichtige Themen zu Geschichte, Kultur und Rechtsordnung in Deutschland vermittelt werden sollen. Im ersten Halbjahr 2022 belief sich die Anzahl der neuen Teilnehmer an Integrationskursen in Deutschland auf rund 142.000 Personen, davon nahmen rund 81.000 Personen freiwillig teil. Gelingende Integration ist schwer messbar. Indikatoren wie Bildungsstand oder Erwerbsstatus können jedoch einen ersten Ansatz bieten. Zwar lag der Anteil der Erwerbslosen unter den Personen mit Migrationshintergrund mit 2,7 Prozent höher als bei den Personen ohne Migrationshintergrund; dennoch war der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund, die über die Fachhochschul-/Hochschulreife verfügten höher als bei den Personen ohne Migrationshintergrund. Personen mit Migrationshintergrund sind jedoch deutlich stärker von Armut betroffen als Personen ohne Migrationshintergrund. Bei Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland lag die Armutsgefährdungsquote im Jahr 2021 bei 28,1 Prozent, die Armutsgefährdungsquote in Deutschland insgesamt bei 16,6 Prozent.
Mit der zunehmenden Einwanderung stieg seit 2015 auch die Anzahl der rechtsextremistischen Straftaten und Gewalttaten in Deutschland. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland 20.201 Straftaten mit rechtsextremistisch motiviertem Hintergrund verübt, darunter waren rund 945 Gewalttaten. Im gleichen Jahr wurden 63 Straftaten gegen Asylunterkünfte registriert, darunter 6 Körperverletzungen. Die rechtsextreme Anhängerschaft in Deutschland belief sich im Jahr 2021 laut dem Verfassungsschutz geschätzt auf insgesamt rund 33.900 Personen.