Unbegleitete minderjährige Asylbewerber in Deutschland bis 2023
Im Jahr 2023 stellten in Deutschland rund 15.300 unbegleitete Minderjährige einen Asylerstantrag. Damit stieg die Zahl der minderjährigen Asylbewerber um mehr als das Doppelte gegenüber dem Vorjahr und auf den höchsten Stand seit 2016.
Was sind unbegleitete minderjährige Asylsuchende?
Zu den unbegleiteten minderjährigen Asylbewerbern werden schutzsuchende Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gezählt, die ohne Erwachsenen in ein anderes Land einreisen. In Deutschlands Migrationssystem gelten Minderjährige als besonders schutzbedürftig. Dies spiegelt sich auch im Asylprozess wider, da das Kindeswohl unter Berücksichtigung der besonderen Situation geprüft wird. Die meisten minderjährigen Asylbewerber gab es 2023 in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Baden-Württemberg und Bayern.
Gesellschaftliche Debatte um die Migrationspolitik
Spätestens seit der sogenannten "Flüchtlingskrise" im Jahr 2015, als Menschen aus Kriegs- und Krisenregionen wie Syrien oder Afghanistan nach Europa flüchteten, ist der Migrationsdiskurs in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Nach dem islamistischen Messeranschlag in Solingen Ende August 2024 wurden die Fragen um die Asyl- und Migrationspolitik erneut kontrovers diskutiert. Die Bundesregierung reagierte auf den Terror mit der Abschiebung von Straftätern nach Afghanistan und der Verschärfung der Grenzkontrollen. Wenn die Aufmerksamkeit für das Thema "Ausländer und Integration" steigt, wird auch die Sorge um das Problem des Rechtspopulismus größer.