Statistiken zu Rumänien
Rumänien: Angaben zu Demografie und Bevölkerung
Die Bevölkerung von Rumänien hat 2022 rund 19,7 Millionen Menschen betragen. In der EU liegt Rumänien im Jahr 2024 auf Rang sechs. Die Bevölkerungsentwicklung Rumäniens ist schon seit Jahren rückläufig, jedoch kam es durch Flüchtlinge des Russland-Ukraine-Konflikts zu einem Bevölkerungswachstum von rund vier Prozent im Jahr 2022. Für die darauf folgenden Jahre wird wieder ein negatives Bevölkerungswachtsum prognostiziert. Dies ist einerseits auf die niedrige Fertilitätsrate zurückzuführen: 2022 hat sie lediglich rund 1,71 Kinder je Frau betragen und ist damit im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Andererseits spielt auch die Abwanderung eine Rolle.Der Lebensstandard in Rumänien ist verhältnismäßig niedrig, was sich unter anderem an der Lebenserwartung zeigt: Mit rund 74,1 Jahren (2022) belegt Rumänien hier den drittletzten Platz unter den EU-Ländern; der EU-Durchschnitt hat 2022 rund 80,7 Jahre betragen. Den vorletzten Rang nimmt Rumänien bei der Urbanisierung ein: Lediglich rund 54,5 Prozent der Bevölkerung haben 2022 in Städten (EU-Schnitt: rund 75,45 Prozent) gelebt.
Migration, Asyl und Ausländer in Rumänien
Um die niedrige Fertilitätsrate auszugleichen, wäre Rumänien eigentlich auf Zuwanderung angewiesen. Der Migrationssaldo für Rumänien war jedoch bis 2022 negativ. Im Jahr 2022 war es positiv und hat rund 90.700 Personen betragen - es wanderten somit langfristig mehr Personen in das Land ein, als im gleichen Zeitraum Personen Rumänien verließen. Insgesamt haben im Jahr 2023 rund 3,23 Millionen Rumän:innen im EU-Ausland gelebt. Das beliebteste Einwanderungsland ist dabei Italien mit rund 1,1 Millionen rumänischen Staatsbürger:innen. Auf der anderen Seite bilden ukrainische Staatsbürger:innen 2023 mit rund 51.100 Einwohner:innen die größte ausländische Bevölkerungsgruppe in Rumänien.Rumäniens Wirtschaft
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Rumänien hat 2022 rund 301,27 Milliarden Euro betragen. Damit belegt das Land Rang 12 in der EU. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl hat das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf geschätzt rund 15.821 US-Dollar beziehungsweise 14.772 Euro betragen - dies bedeutet den vorletzten Platz in der EU; der Schnitt ist mit rund 37.620 Euro pro Kopf im Jahr 2023 mehr als doppelt so hoch. Das Wirtschaftswachstum in Rumänien hat 2022 rund 4,6 Prozent betragen; für 2024 wird ein Wachstum von rund 2,77 Prozent erwartet. Die Wachstumsraten waren in den letzten Jahren vor der Corona-Pandemie wieder stark gestiegen und sie sind auch gemessen am wirtschaftlichen Entwicklungsstand des Landes als hoch anzusehen. Die Arbeitslosenquote war seit Jahren relativ stabil und ist in jüngster Vergangenheit deutlich rückläufig: 2022 hat sie rund 5,6 Prozent betragen, damit liegt sie unter dem EU-Schnitt. Von besonderer Bedeutung für den rumänischen Arbeitsmarkt ist die Landwirtschaft: Rund 18,6 Prozent der Erwerbstätigen haben 2021 in diesem Bereich gearbeitet; in keinem anderen EU-Land war der Anteil der Agrarbeschäftigten annähernd so hoch (EU-Schnitt: rund 4,13 Prozent). Gleichzeitig ist nirgendwo anders in der EU der Anteil des Dienstleistungssektors an den Erwerbstätigen so niedrig (rund 51,01 Prozent; EU-Schnitt: rund 71,18 Prozent). Dies zeigt die noch relativ rückständige Wirtschaftsstruktur des Landes, die sich allerdings in den vergangenen Jahren stetig entwickelte. Dieser Umstand lässt sich ebenso an der Verteilung des BIP auf die Wirtschaftssektoren erkennen: Hier hatte Rumänien im Jahr 2022 mit 4,5 Prozent nur noch knapp den zweithöchsten Anteil der Landwirtschaft (hinter Lettland mit rund 5,1 Prozent) in der EU. Die Inflationsrate in Rumänien hat 2023 rund 10,4 Prozent betragen; für 2024 gehen Prognosen von einer Teuerungsrate von rund 6,05 Prozent aus. Gleichzeitig ist das Preisniveau für Verbrauchsgüter und Dienstleistungen in Rumänien sehr niedrig: 2022 hat es rund 52 Prozent des EU-Durchschnitts betragen.Der Außenhandel von Rumänien
Die Handelsbilanz Rumäniens im Güterhandel ist seit Jahren negativ. Das Land führt kontinuierlich mehr Waren ein als es im gleichen Zeitraum exportiert. Im Jahr 2023 verzeichnet das Land ein Handelsbilanzsaldo von rund -31,3 Milliarden US-Dollar.Export
- Export von Gütern aus Rumänien: Rumänien exportierte im Jahr 2023 Waren im Wert von rund 100,61 Milliarden US-Dollar.
- Wichtigste Exportgüter von Rumänien: Die wichtigsten Exportgüter Rumäniens sind Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte und Einrichtungen und elektrische Teile davon (SITC Abschnitt 77) mit einem Exportanteil von rund 17,1 Prozent gewesen. Auf Straßenfahrzeuge (SITC Abschnitt 78) entfallen rund 16,2 Prozent der Exporte.
- Wichtigste Exportländer von Rumänien: Das wichtigste Exportland für Rumänien im Jahr 2023 ist Deutschland mit einem Anteil von rund 20,8 Prozent gewesen.
- Import von Gütern nach Rumänien: Rumänien importierte im Jahr 2023 Waren im Wert von rund 131,9 Milliarden US-Dollar.
- Wichtigste Importgüter von Rumänien: Die wichtigsten Importgüter von Rumänien im Jahr 2023 sind Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte und Einrichtungen und elektrische Teile davon (SITC Abschnitt 77) mit einem Anteil von rund 12,1 Prozent gewesen.
- Wichtigste Importländer von Rumänien: Das wichtigste Importland von Rumänien im Jahr 2023 ist Deutschland mit einem Anteil von rund 19,4 Prozent gewesen.
Der wichtigste Handelspartner für Rumänien sowohl im Export als auch im Import ist Deutschland.
Die Staatsverschuldung von Rumänien hat 2023 rund 50,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen. Im Zuge der Finanzkrise hat sich die Schuldenquote auch in Rumänien im Vergleich zu 2007 kurzzeitig etwa vervierfacht. Das Staatsdefizit hat 2023 rund 5,7 Prozent des BIP betragen, für 2024 wird ein Haushaltsdefizit von rund 6,3 Prozent erwartet. Die Staatsquote, d.h. der Anteil der Staatsausgaben am BIP, war 2022 mit rund 39,7 Prozent die viertniedrigste in der EU gewesen.