Nestlé: Lebensmittelgigant aus der Schweiz
Nestlé gehört zu den umsatzstärkste Lebensmittelkonzernen weltweit und zählt zu den zehn wertvollsten globalen FMCG-Marken. Die Keimzellen des späteren Nestlé-Konzerns bestehen einerseits in der 1866 gegründeten Anglo-Swiss Condensed Milk Company, dem ersten Hersteller von Kondensmilch in Europa, sowie in der Markteinführung einer speziellen Säuglingsnahrung unter dem Namen Farine lactée durch den deutsch-schweizerischen Unternehmer Henri Nestlé (Heinrich Nestle) im Jahr 1867. Beide Unternehmen fusionierten im Jahr 1905 zu Anglo-Swiss, dieser Name wurde jedoch mit der Übernahme des Fertiggerichte- und Würzmischungsherstellers Maggi im Jahre 1947 aufgegeben und durch den heutigen Namen Nestlé ersetzt.
Bereits im frühen 20. Jahrhundert war Nestlé international diversifiziert und unterhielt Fabriken in der Schweiz, Deutschland, Spanien, Großbritannien und den USA. Durch die beiden Weltkriege wurden zwar die internationalen Warenströme und die Globalisierung des Geschäfts gestört, jedoch verstärkte sich auch die Nachfrage nach Nestlés Trockenmilcherzeugnissen. Der 1938 eingeführte Instant-Kaffee Nescafé erfuhr während des Weltkrieges ebenfalls eine weite Verbreitung und wurde zu einer ikonischen Konsumgütermarke. Im Zuge der zweiten Globalisierungsphase ab 1945 profitierte Nestlé stark von der graduellen Abschaffung von Handelshemmnissen und expandierte in weitere Länder und Produktsegmente.
Heute setzt Nestlé weltweit etwa 93 Milliarden Schweizer Franken um. Die wichtigsten Produktsegmente bilden nach wie vor flüssige und pulverförmige Getränke und Heimtierbedarf. Darauf folgen Gesundheitsnahrung, Fertiggerichte, Milchprodukte und Speiseeis, Süßwaren und Mineralwasser. Allein im Bereich pulverförmiger und flüssiger Getränke (ohne Mineralwasser) setzt Nestlé jährlich nahezu 25 Milliarden Schweizer Franken um. Durch Mineralwasser und andere Wasserprodukte werden jährlich weitere 3,3 Milliarden Schweizer Franken Umsatz generiert. Nestlé ist zudem einer der größten Süßwarenhersteller weltweit und erwirtschaftet jährlich in diesem Segment mehr als acht Milliarden Schweizer Franken.