René Muschter
Research Expert für Internationale Länderdaten
Wahljahr 2025: Wahlen weltweit im Überblick
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Wahljahr 2025 - Wie steht es um die Demokratie auf der Welt?
Im Jahr 2025 warten bedeutende Wahlen weltweit, unter anderem in Australien, Tansania und den Philippinen. Länder wie Kanada befinden sich bereits Anfang des Jahres in einer politischen Krise, genauso wie Rumänien, das die Wahlen von 2024 wiederholen muss. Im DACH-Raum auch die statt. Im Superwahljahr 2024 war mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung an den Wahlurnen vertreten. Das Jahr 2024 war das Jahr, in dem Amtsinhaber weltweit das Vertrauen ihrer Wähler:innen verloren haben. Bei den Präsidentschaftswahlen in den USA konnte Donald Trump den Sieg mitnehmen und wird der 47. Präsident der USA werden. Bei Parlamentswahlen in Südafrika und Indien verloren langjährige Regierungskoalitionen deutlich. Premierminister Modi und der Afrikanische Nationalkongress (ANC) in Südafrika müssen künftig mit anderen Parteien koalieren. Entgegen diesem Trend konnte die Nachfolgerin des beliebten mexikanischen Ex-Präsidenten López Obrador, Claudia Sheinbaum, ein besseres Ergebnis als ihr Vorgänger einfahren und wurde die erste Präsidentin des lateinamerikanischen Landes.Die wichtigsten Wahlen 2025 im Überblick
Amerika
- Ecuador: Am 9. Februar und 13. April haben die beiden Runden der Präsidentschaftswahlen stattgefunden. Noboa erreichte in der 1. Runde rund 44,17 Prozent der Stimmen. Herausforderin Luisa González kam auf 44 Prozent der Stimmen. Im zweiten Wahlgang setzte sich Noboa überraschend deutlich durch und kam auf rund 55,7 Prozent. González hat das Ergebnis zunächst nicht anerkannt und fordert eine Neuauszählung.
- Kanada: Nach dem Rücktritt von Justin Trudeau hat der neue Premierminister Mark Carney für den 28. April Parlamentswahlen ausgerufen. Ende 2024 stand die Liberale Partei von Trudeau in Wahlumfragen zur Wahl schlecht dar, es galt als wahrscheinlich, dass der konservative Pierre Poilievre der nächste Premierminister wird. Der Handelskrieg von Trump hat diese Dynamik verändert. Nachdem Republikaner in den USA der Konservativen Partei (CPC) ihre Unterstützung zusicherten, schnellte die Liberale Partei in Umfragen nach vorne.
- Bolivien: Am 17. August finden Wahlen für die Präsidentschaft und das Parlament statt. Im vergangenen Jahr kam es auch in Bolivien vermehrt zu politischer Gewalt, die sich auf die kommenden Wahlen auswirken könnte.
- Argentinien: Am 26. Oktober finden in Argentinien die Midterm-Wahlen statt, bei denen etwa die Hälfte des Parlaments neu gewählt wird. Ein wichtiger Test für den neuen Präsidenten Javier Milei.
- Chile: Am 16. November wird in Chile ein neuer Präsident gewählt. Der junge progressive Präsident Gabriel Boric hat in den letzten Jahren deutlich an Beliebtheit einbüßen müssen und muss sich nun der Wiederwahl stellen.
Europa
- Kosovo: Am 9. Februar hat die regierende progressive linksnationale Partei Vetëvendosje (Selbstbestimmung - LVV) hat die Parlamentswahlen im Kosovo gewonnen. Sie erreichte einen Stimmenanteil von 40,87 Prozent. Die Oppositionsparteien PDK und LDK konnten bei der Wahl Stimmgewinne verzeichnen.
- Grönland: Am 11. März 2025 hat die sozialliberale Partei Demokraatit die Parlamentswahl in Grönland gewonnen. Sie erreichte 29,9 Prozent der Stimmen. Wichtiges Wahlthema war die Unabhängigkeit von Dänemark, die von einer Mehrzahl der Grönländer unterstützt wird. Die amtierenden Regierungsparteien Inuit Ataqatigiit und Siumut verloren Stimmen und belegen nur Platz drei und vier.
- Albanien: Am 11. Mai werden in Albanien Parlamentswahlen abgehalten. Aktuell regiert die Sozialistische Partei unter Premierminister Edi Rama.
- Polen: Am 18. Mai finden in Polen Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Andrzej Duda, der mit Unterstützung der PiS ins Amt kam, konnte bis jetzt viele der Vorhaben der Regierung von Donald Tusk über ein Veto behindern.
- Republik Moldau: Im Juli finden in der Republik Moldau voraussichtlich Parlamentswahlen statt. Im vergangenen Jahr 2024 haben die Präsidentschaftswahlen stattgefunden, die die pro-europäische Kandidatin Maia Sandu knapp gewinnen konnte. Zudem stimmten Wähler:innen für einen pro-europäischen Kurs in einem Referendum.
- Norwegen: Am 8. September finden in Norwegen Parlamentswahlen statt. Die Regierungsparteien um die sozialdemokratische Arbeiderpartiet haben 2023 bei lokalen Wahlen bereits Stimmen verloren.
- Tschechien: Am 25. Oktober finden in Tschechien Parlamentswahlen statt. Derzeit regiert ein Bündnis aus fünf Parteien in Tschechien, angeführt von Ministerpräsident Petr Fiala.
- Irland: Bis spätestens den 27. Oktober wird in Irland ein neuer Präsident gewählt. Der amtierende Präsident Michael D. Higgins darf nicht erneut antreten.
Asien und Ozeanien
- Philippinen: In den Philippinen finden am 12. Mai Parlamentswahlen statt. Diese Midterm-Wahlen finden nach rund der Hälfte der Amtszeit von Präsident Bongbong Marcos statt und gelten als Test für seine Amtszeit.
- Australien: Am 17. Mai finden in Australien Parlamentswahlen statt. Die regierende Labor-Partei unter Premierminister Albanese ist zuletzt in Umfragen hinter der Liberal-National Coalition zurückgefallen.
- Singapur: Am 23. November finden in Singapur Parlamentswahlen statt. Premierminister Lee Hsien Loong wird zum ersten Mal seit 2006 nicht antreten.
- Irak: Nachdem die letzten Parlamentswahlen im Jahr 2021 zu Gewaltexzessen geführt hatten, soll im Jahr 2025 erneut gewählt werden. Trotz des leichten Wachstums im Ölsektor steht das Land vor einer Vielzahl an internen und externen Herausforderungen. Ein Termin steht bisher nicht fest.
Afrika
- Gabun: Am 12. April haben in Gabun landesweite Wahlen stattgefunden. Das Land in Zentralafrika wurde zuvort von einer Militärjunta regiert. Diese verabschiedete im vergangenen Jahr eine neue Verfassung, die eine Begrenzung des Präsidentenamts auf zwei Legislaturperioden vorsieht. General Brice Oligui Nguema, der bereits die Übergangsregierung geleitet hatte, konnte die Präsidentschaftswahl mit einem Ergebnis von rund 90,4 Prozent gewinnen.
- Burundi: Am 5. Juni finden in Burundi Parlamentswahlen statt. Zuletzt wurde der wichtigste Oppositionspolitiker aus dem Rennen um die Parlamentswahlen ausgeschlossen.
- Malawi: Am 16. September finden in Malawi Präsidentschaftswahlen statt. Der ehemalige Präsident, Peter Mutharika, soll wohl den amtierenden Präsidenten Lazarus Chakwera herausfordern. Der 84-jährige Ex-Präsident tritt für die Demokratisch-Progressive Partei (DPP) an, nachdem er im Jahr 2020 bereits gegen Präsident Chakwera verloren hat.
- Kamerun: Am 5. Oktober finden in Kamerun Präsidentschaftswahlen statt. Der 92-jährige Paul Biya, eines der ältesten Staatsoberhäupter weltweit, tritt erneut an. Biya regiert Kamerun seit 1982 und ist damit nur der zweite Präsident seit der Unabhängigkeit Kameruns im Jahr 1960.
- Tansania: In Tansania steht Präsidentin Samia Suluhu Hassan im Oktober vor ihrer ersten Präsidentschaftswahl. Präsidentin Hassan ist seit 2021 im Amt, nachdem Präsident John Magufuli im Amt verstorben war. Zuvor war sie Vizepräsidentin. Sie hat während ihrer Amtszeit unter anderem das Versammlungsrecht gestärkt.
- Elfenbeinküste: Im Oktober finden in der Elfenbeinküste Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Alassane Ouattara ist 83 Jahre alt und möchte ein drittes Mal kandidieren. Im Januar dieses Jahres wurde angekündigt, dass die letzten verbliebenen französischen Soldaten aus dem westafrikanischen Land abziehen werden.
René Muschter
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17.04.2025
René Muschter
Research Expert für Internationale Länderdaten
