9. Juni: Europawahl
Österreich ist seit 1995 Mitglied der Europäischen Union (EU). Dementsprechend findet dort in diesem Jahr zum siebten Mal die Wahl zum Europäischen Parlament statt, das alle fünf Jahre EU-weit gewählt wird. Jedem Mitgliedstaat steht eine bestimmte Anzahl von Sitzen zu, über deren jeweilige Verteilung in den einzelnen Ländern abgestimmt wird; für Österreich sind dies in der kommenden Legislaturperiode 20. Dabei herrscht durchaus eine gewisse Skepsis gegenüber EU-Institutionen, auch wenn im Herbst 2023 immerhin 48 Prozent der Österreicher Vertrauen in das Europäische Parlament hatten. Laut der aktuellsten, von Ende Februar bis Anfang März durchgeführten Wahlumfrage wäre die FPÖ mit 28 Prozent der Stimmen stärkste Partei geworden, wenn am Sonntag nach der Befragung bereits Europawahl in Österreich gewesen wäre (Sonntagsfrage). Damit hätte sie sich auch gegenüber ihrem Wahlergebnis vom 26. Mai 2019, als sie 17,2 Prozent der Stimmen erhielt, deutlich gesteigert. Dahinter folgten die SPÖ mit 22 Prozent und die aktuelle Kanzlerpartei ÖVP mit 21 Prozent Stimmenanteil. Die Grünen mit 13 Prozent und die NEOS mit 12 Prozent würden ebenfalls in das Europaparlament einziehen; die KPÖ hingegen mit 2 Prozent an der Vier-Prozent-Hürde (Sperrklausel) scheitern.
Herbst (vermutlich 29. September): Nationalratswahl
Der Nationalrat ist die Abgeordnetenkammer des österreichischen Parlaments. Er wird in der Regel alle fünf Jahre über Wahlen neu zusammengesetzt, es sind jedoch vorgezogene Neuwahlen möglich. Lange wurde auch für 2024 über eine solche Vorverlegung spekuliert, insbesondere mit Blick auf den Termin der Europawahl im Juni, an dem dann eine Doppelwahl hätte stattfinden können. Mittlerweile jedoch zeichnet sich ab, dass die Politik dem mehrheitlichen Wunsch der Bevölkerung folgt und dementsprechend turnusgemäß im Herbst gewählt wird - vermutlich am 29. September, die formale Festlegung durch das Parlament steht allerdings noch aus. Laut der aktuellsten, Mitte März durchgeführten Wahlumfrage wäre die FPÖ mit 30 Prozent der Stimmen stärkste Partei geworden, wenn am Sonntag nach der Befragung bereits Nationalratswahl in Österreich gewesen wäre. Damit hätte sie sich auch gegenüber ihrem Wahlergebnis vom 29. September 2019, als sie 16,2 Prozent der Stimmen erhielt, deutlich gesteigert. Dahinter folgten gleichauf die SPÖ und die ÖVP mit jeweils 21 Prozent Stimmenanteil. Die NEOS und die Grünen mit jeweils 8 Prozent, die Bierpartei mit 7 Prozent und die KPÖ mit 5 Prozent würden ebenfalls in den Nationalrat einziehen, für den eine Vier-Prozent-Hürde (Sperrklausel) gilt. Die aktuelle Bundesregierung aus ÖVP und Grünen hätte bei diesem Wahlausgang keine Mehrheit mehr; eine wirkliche Wunschkoalition gibt es in der Bevölkerung aber auch nicht.
Herbst: Landtagswahl in Vorarlberg
Der Landtag in Vorarlberg wird regulär alle fünf Jahre gewählt; der exakte Termin im Herbst ist allerdings noch nicht festgelegt. Laut der aktuellsten, im November 2023 durchgeführten Wahlumfrage wäre die ÖVP mit 33 Prozent der Stimmen stärkste Partei geworden, wenn am Sonntag nach der Befragung bereits Landtagswahl in Vorarlberg gewesen wäre. Damit hätte sie sich allerdings gegenüber ihrem Wahlergebnis vom 13. Oktober 2019, als sie 43,5 Prozent der Stimmen erhielt, deutlich verschlechtert. Dahinter folgte die FPÖ mit 27 Prozent Stimmenanteil. Die Grünen und die SPÖ mit jeweils 13 Prozent sowie die NEOS mit 10 Prozent würden ebenfalls in den Landtag einziehen; es besteht eine Fünf-Prozent-Hürde. Mit diesem Ergebnis hätte - ebenso wie im Nationalrat - das momentane Regierungsbündnis aus ÖVP und Grünen keine Mehrheit mehr.
Herbst: Landtagswahl in der Steiermark
Auch die Landtagswahlen in der Steiermark folgen einem Fünf-Jahres-Zyklus, und der Wahltag im Herbst wurde ebenfalls noch nicht fixiert. Laut der aktuellsten, von Ende Februar bis Anfang März durchgeführten Wahlumfrage wäre die SPÖ mit 25,5 Prozent der Stimmen stärkste Partei geworden, wenn am Sonntag nach der Befragung bereits Landtagswahl in der Steiermark gewesen wäre. Damit hätte sie sich auch gegenüber ihrem Wahlergebnis vom 24. November 2019, als sie 23 Prozent der Stimmen erhielt, gesteigert. Dahinter folgten die FPÖ mit 23,1 Prozent und die ÖVP mit 21 Prozent Stimmenanteil; die Grünen kämen auf 12,4 Prozent. Ein starkes Ergebnis könnte mit 9,5 Prozent die KPÖ verbuchen, die in der Landeshauptstadt Graz seit November 2021 die Bürgermeisterin stellt; erst dahinter kämen die NEOS mit 7 Prozent. Auch in der Steiermark, wo keine prozentuale, sondern eine Grundmandatssperrklausel gilt, wäre die amtierende Koalition, in diesem Fall bestehend aus ÖVP und SPÖ, bei einem solchen Wahlausgang abgewählt.
