Die kommenden Präsidentschaftswahlen in den USA finden am 5. November 2024 statt. Es wird die 60. Wahl zum Präsidenten und Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten sein. Zudem wird ein neues Repräsentantenhaus und etwa ein Drittel des Senats gewählt. Nach den
haben die Republikaner eine Mehrheit im Repräsentantenhaus, was ein Umsetzen von Präsident Bidens Politik in den vergangenen zwei Jahren erschwerte. Die 60. Präsidentschaftswahlen haben mit den Vorwahlen beider Parteien begonnen. Die
hat Donald Trump ohne Probleme gewonnen und wurde Mitte Juli auf dem Parteitag der Republikaner bestätigt. Kurz vor dem Parteitag überlebte Trump während eines Wahlkampfauftritts einen Attentatsversuch gegen ihn.
ist J.D. Vance, der seit 2022 Senator aus Ohio ist. Vance gilt als Neu-Rechter und Anhänger Trumps.
Gegenkandidatin ist Vizepräsidentin Kamala Harris. Ende Juli trat Biden vom Wahlkampf zurück, nachdem im Nachgang des TV-Duells mit Trump seine Erfolgsaussichten infrage gestellt wurden. Harris wurde Anfang August zur Kandidatin der Demokraten gewählt. Als Kandidat für die Vizepräsidentschaft hat sie
, gewählt. Weitere Zahlen und aktuelle Ergebnisse bietet auch der
Harris und Trump am Wahltag etwa gleich auf
Biden hat sich für Harris als seine Nachfolgerin ausgesprochen. Der Schritt scheint naheliegend, da sie als Vizepräsidentin Bidens Vertreterin ist. Die Nominierung von Harris hat auch praktische Vorteile. Da sie bereits Teil der Wahlkampfkampagne von Biden ist, kann sie die finanziellen und logistischen Mittel der Wahlkampforganisation weiter nutzen. Harris wurde auf dem Parteitag der Demokraten Mitte August 2024 offiziell als Kandidatin bestätigt.
In Umfragen, die vor Bidens Rücktritt durchgeführt wurden, hat Harris durchschnittlich etwas besser abgeschnitten als Biden. Allerdings stehen auch ihr viele Herausforderungen bevor. Die
Zustimmungswerte zu Harris waren im Juli, ähnlich wie bei Biden, schlecht. Allerdings hat Harris Beliebtheit seitdem deutlich zugenommen. Im September gleichen sich die Zustimmungs- und Ablehnungswerte teilweise aus. Aktuell liegt sie in den
meisten Umfragen auch vor Trump. Auch in durchschnittlichen Umfragen konnte sie Trump überholen. Biden lag seit Monaten nicht mehr vor Trump in Umfragen.
Harris führt in nationalen Umfragen mit wenigen Prozentpunkten vor Trump:
Aktuelle Prognosen
- Prognose zum Ausgang im Electoral College:
Im Wahlleutegremium haben die Republikaner einen leichten Vorteil. Aktuell sehen Umfragen in den Bundesstaaten 241 der Wahlleute auf Seite der Republikaner, 226 dagegen bei den Demokraten. Entscheidend werden die Wahlleute aus den Swing States.
- Prognose zur Sitzverteilung im Repräsentantenhaus nach den Wahlen:
Im US-Repräsentantenhaus stehen alle 435 Sitze zur Wahl. Prognosen lassen einen knappen Ausgang vermuten, beide Parteien sind etwa gleichauf, während 24 Sitze besonders umkämpft sind.
- Prognose zur Sitzverteilung im Senat nach den Wahlen:
Im Senat erhoffen sich Republikaner den Gewinn der Mehrheit. Rund ein Drittel der Sitze stehen zur Wahl, davon aber deutlich mehr demokratische Sitze. Die Republikaner müssen ein bis zwei Sitze für eine Mehrheit dazugewinnen. Sollte Trump die Präsidentschaftswahl gewinnen würde ein zusätzlicher Sitz reichen.
Biden tritt von der Präsidentschaftskandidatur zurück
Sowohl Biden als auch Trump waren keine beliebten Kandidaten. Bereits im letzten Jahr war eine
Mehrheit der US-Amerikaner:innen gegen eine Kandidatur von Biden oder Trump, wobei Biden schlechtere Umfragewerte einfuhr. Zudem führten wiederkehrende Sorgen um Bidens gesundheitlichen Zustand auch zu Kritik in der eigenen Partei. Nach dem
Auftritt Bidens im ersten TV-Duell gegen Trump wurde diese Kritik lauter. Laut Medienberichten legten führende Politiker:innen der Demokraten, unter anderem Nancy Pelosi und Barack Obama, Biden nahe, seine Kandidatur zurückzuziehen. Große
Geldgeber der Demokraten hielten wohl auch ihre Spenden zurück. Biden sprach Vizepräsidentin
Kamala Harris seine Unterstützung aus. Die Ernennung von Harris als Kandidatin auf dem Parteitag der Demokraten im August 2024 gilt als wahrscheinlich, da die Partei sich um Einigkeit bemüht. Der
Rücktritt von Biden wird von rund 7 von 10 US-Amerikaner:innen positiv bewertet.
Der Wahlkampf
Die Vorwahlen der
Republikaner hat Donald Trump eindeutig gewonnen. Seine letzte verbliebene Herausforderin, Nikki Haley, ist nach dem "Super Tuesday" am 5. März, aus dem Rennen ausgeschieden. Trump verlor nur wenige
Delegierte und entschied die
Vorwahlen in den meisten Bundesstaaten klar für sich. Bei den
Demokraten gewann Biden ebenso klar, trotz
schwacher Umfragewerte. Er konnte einen
Großteil der Delegiertenstimmen für sich gewinnen. In einigen
Bundesstaaten, wie Michigan oder Minnesota, verlor Biden Delegierte an die Bewegung der Ungebundenen ("uncommitted"). Diese kritisierten Biden vor allem wegen seiner Politik im Nahost-Konflikt. Biden gewann zwar die Vorwahlen, trat allerdings freiwillig von den Wahlen zurück. So wurden seine Delegierten freigestellt und stimmten schließlich für Harris.
Der Wahlkampf nahm mit der Ernennung von Harris eine neue Gestalt an, da beide Seiten möglichst versuchten, sie als Kandidatin den Wählern zu präsentieren. Während Trump seinen Wahlkampf vor allem an Joe Biden ausgerichtet hatte, mussten Demokraten in kurzer Zeit eine neue Kandidatin den Wählern vorstellen. Harris profitierte von einem anfänglichen Enthusiasmus unter den Demokraten, die angesichts einer erneuten Biden-Kandidatur eher negativ eingestellt waren. Dies zeigte sich bei den
Spendeneinnahmen. Bis Ende August hat Harris Kampagne rund 669 Millionen US-Dollar eingenommen, Trump dagegen nur rund 307 Millionen US-Dollar.
Welche Themen werden wahlentscheidend sein?
Die US-Wahlen 2024 haben eine Reihe an
wichtigen Themen für Wähler:innen, bei denen es zentrale Unterschiede zwischen Republikanern und Demokraten gibt. Vor Bidens Rücktritt waren bereits die beiden Kandidaten äußerst kontrovers. Im April 2023 gaben rund 60 Prozent der Befragten einer
Umfrage von NBC an, dass sie gegen eine erneute Kandidatur von Trump seien, bei Biden waren es sogar 70 Prozent. Bei
Amtsantritt wäre Biden 82 Jahre alt – bereits nach dem Wahlsieg 2020 war er der älteste Präsident der US-Geschichte. Doch auch Trump hat mögliche Herausforderungen vor sich: Im Jahr 2023 wurde er in
vier Strafprozessen angeklagt (zusätzlich zu einer Vielzahl an Zivilklagen), unter anderem wegen Wahlbeeinflussung in Georgia, der Veruntreuung geheimer Dokumente und bezüglich seiner Rolle bei den Aufständen am 6. Januar 2021. Die Wahlkampfthemen spalten sich entlang der Parteigrenzen: Während Wähler:innen
Kamala Harris mehr Kompetenz bei den Themen LGBTQ, Abtreibung, Bildung und Gesundheitsversorgung zusprechen, erhält Trump mehr Vertrauen bei den Themen Migration, Inflation und Kriminalität.
- Wirtschaft:
Im Zuge der globalen Energiekrise durch den Ausbruch des Ukraine-Kriegs sind auch in den USA die Preise massiv angestiegen. Die Inflationsrate in den USA liegt zwar wieder deutlich unter fünf Prozent, die angestiegenen Preise assoziieren Wähler:innen dennoch mit Biden. Besonders bei Preissteigerungen im Bereich Wohnen und Dienstleistungen spüren US-Amerikaner:innen die Preiserhöhungen der monatelangen Inflation. Auch die Zinsen sind deutlich angestiegen. Trotz einer niedrigen Arbeitslosenquote und guten Wachstumsaussichten im Vergleich zur Eurozone hat sich der soziale Druck in den USA erhöht. Sowohl bei Demokraten als auch Republikanern und unabhängigen Wähler:innen sind Inflation und Preise ein Top-Thema.
- Migration:
Migration ist ein weiteres Dauerthema in den USA. Nachdem Migrant:innen an der Südgrenze nicht länger pauschal aufgrund der Corona-Pandemie abgewiesen werden, hat sich das Problem verschärft. In den Jahren 2021 und 2022 hat sich die Anzahl der aufgegriffenen illegalen Einwanderer in den USA drastisch erhöht, was zu einer humanitären Krise an der Südgrenze geführt hat. Auch die Anzahl an Ausweisungen hat deutlich zugenommen. Besonders die von Republikanern regierten Südstaaten wie Texas üben Druck auf Washington aus. Migration ist jedoch unter Wähler:innen der Demokratischen Partei deutlich niedriger positioniert als andere Themen, unter Republikanern ist es aber mit Inflation das wichtigste Thema.
- Abtreibung:
In den USA ist seit den 1990er-Jahren eine Mehrheit für eine legale oder in den meisten Fällen legale Möglichkeit zur Abtreibung. Am 24. Juni 2022 schaffte der konservative Oberste Gerichtshof (Supreme Court) in den USA das allgemeine Recht auf Abtreibung ab und ermöglichte es den Bundesstaaten, über eine Legalität zu entscheiden. Dies führte zu einer Kriminalisierung in einer Vielzahl von Staaten. Während rund 9 von 10 Demokraten gegen die Entscheidung sind, sind etwas weniger als zwei Drittel der Republikaner für die Entscheidung. Das Thema hatte bei den Midterms 2022 eine hohe Priorität für Wähler:innen. Die Entscheidung hat das Land tief gespalten, und es ist davon auszugehen, dass das Thema auch bei den Präsidentschaftswahlen 2024 wieder Wähler:innen zu den Demokraten bringen wird.
- Sonstige Themen:
Die weiteren Themen unterscheiden sich je nach Wählergruppe etwas. Demokraten geben weitere Themen, wie Klimaschutz, die Gesundheitsversorgung oder Demokratie, als wichtige Themen an. Unter Republikanern dominieren Migration und Wirtschaftsthemen. Daneben erhalten jedoch auch Themen, wie Staatsfinanzen oder nationale Sicherheit, Stimmen. Unabhängige Wähler:innen bewerten wirtschaftliche Themen hoch, geben aber auch Themen wie die Gesundheitsversorgung als wichtig an. Außenpolitische Themen sind in den US-Wahlen selten wahlentscheidend. Der Ukraine-Krieg ist dennoch ein international bedeutender Faktor bei den Präsidentschaftswahlen. Besonders republikanische Befragten in einer wiederkehrenden Umfrage haben angegeben, kritischer gegenüber den Ukrainehilfen zu sein. Bei einem Sieg Trumps könnten die Hilfen der USA deutlich zurückgefahren werden. Auch neben diesen Themen gibt es zwischen Demokraten und Republikanern außenpolitisch starke Unterschiede.
Das Wahlsystem in den USA
In den USA wählen die Wählerinnen und Wähler den Präsidenten nicht direkt. Am sogenannten Election Day werden durch die Bevölkerung in den einzelnen Bundesstaaten lediglich die Wahlmänner und -frauen für das Electoral College bestimmt, die dann wiederum gemäß des Wahlergebnisses in den jeweiligen Bundesstaaten zu einem späteren Zeitpunkt den Präsidenten und Vizepräsidenten wählen. Je größer die Bevölkerung in einem Bundesstaat ist, desto mehr Wahlleute werden aus diesem Bundesstaat in das Electoral College entsandt. Dabei gilt in den meisten US-Bundesstaaten das Prinzip der Mehrheitswahl. Dies bedeutet, dass der Kandidat oder die Kandidatin mit den meisten
Stimmen in einem Bundesstaat dann auch alle Stimmen der Wahlmänner und -frauen dieses Bundesstaates erhält. Ein Kandidat muss 270 Stimmen der Wahlmänner und -frauen erreichen, um mit einer Mehrheit zum Präsidenten gewählt zu werden. Aufgrund dieses Wahlsystems kann es dazu kommen, dass ein letztlich gewählter Präsident nicht die Mehrheit der Wählerstimmen auf sich vereinen könnte. Dies ist z.B. bei der Wahl 2016 passiert: Obwohl Hillary Clinton mehr
Wählerstimmen erhalten hat, hatte Donald Trump letztlich mehr Stimmen der
Wahlmänner und -frauen auf seiner Seite und gewann somit die Wahl. Ein weiteres Beispiel ist die
Wahl im Jahr 2000, als George W. Bush zwar weniger Wählerstimmen erhalten hat, aber mit 271 Wahlleuten die Mehrheit dieser und damit die Wahl für sich entscheiden konnte.
Die US-Wahl am 03. November 2020
Mit 306 gewonnenen Wahlleuten ist Joe Biden der Gewinner der US-Präsidentschaftswahl, die am 03. November 2020 stattfand. Biden ist somit der designierte 46. US-Präsident und löst den bisherigen Amtsinhaber Donald Trump ab.
Nach aktuellem Stand der Auszählung (05. Januar) haben
81,28 Millionen Wählerinnen und Wähler in den USA Joe Biden gewählt, dies entspricht
einem Wählerstimmenanteil von 51 Prozent. Noch nie erhielt ein Kandidat der US-Präsidentschaftswahl so viele Stimmen wie Joe Biden. Das liegt allerdings auch an der
hohen Wahlbeteiligung. Donald Trump kommt auf 74,22 Millionen Stimmen. Dieser akzeptiert den Wahlausgang allerdings bisher nicht und strebte eine gerichtliche Prüfung der Wahlergebnisses an, welche allerdings die Rechtmäßigkeit der Wahl bestätigten. Trump und sein Wahlkampfteam behaupten seit dem Wahltag, dass Wahlbetrug vorliege und sehen Trump als den Gewinner der Wahl an. Allerdings konnten keinerlei Beweise für diese Behauptung vorgelegt werden. Laut US-Innenministerium war die Wahl im Jahr 2020 die sicherste US-Wahl aller Zeiten.
Die wichtigsten Ergebnisse 2020 im Überblick:
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Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl nach Anzahl der Wahlleute
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Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl nach Anzahl der Wählerstimmen
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Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl nach Anteil der Wählerstimmen
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Sitzverteilung im Repräsentantenhaus
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Sitzverteilung im Senat
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