Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Irland lag 2020 bei etwa 425,5 Milliarden US-Dollar bzw. 366,5 Milliarden Euro. Damit belegt das Land Rang zehn in der EU. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl betrug das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf circa 85.205 US-Dollar bzw. 74.870 Euro - dies bedeutet Rang drei weltweit und Platz zwei in der Europäischen Union. Das Wirtschaftswachstum in Irland betrug 2020 rund 5,9 Prozent; für 2021 werden circa 13 Prozent erwartet. (Anmerkungen zur Kontroverse um die revidierten BIP-Zahlen für 2015, siehe unten)
Die Arbeitslosenquote betrug 2020 circa 5,8 Prozent; 2021 wird sie voraussichtlich auf etwa 7,8 Prozent ansteigen. Die Inflationsrate lag 2020 bei minus 0,5 Prozent; für 2021 gehen Prognosen von einer Teuerung von etwa 1,9 Prozent aus.
Irland gilt als eines der am stärksten globalisierten Länder der Welt, nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Wirtschaft. Im Jahr 2020 exportierte Irland Waren im Wert von rund 178,7 Milliarden US-Dollar und importierte Güter für circa 98 Milliarden US-Dollar. Die Handelsbilanz ist seit Jahren positiv; 2020 betrug der Handelsbilanzüberschuss Irlands rund 80,8 Milliarden US-Dollar und war damit der viertgrößte Handelsbilanzüberschuss weltweit. Der wichtigste Handelspartner für Irland im Export sind die USA, im Import ist es Großbritannien.
Irland gehört zu den Ländern, die im Rahmen der Euro-Schuldenkrise Finanzhilfen beantragt haben - von November 2010 bis Dezember 2013 stand es unter dem sogenannten Euro-Rettungsschirm. Die Staatsverschuldung von Irland ist nach 2007 deutlich angestiegen und lag 2020 bei circa 218,2 Milliarden Euro; das entspricht einer Schuldenquote von 58,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das Staatsdefizit von Irland betrug 2020 circa 18,8 Millionen Euro; das Defizit lag bei rund fünf Prozent des BIP. Zuvor hatte sich das Haushaltsdefizit stetig verringert, in den Jahren 2018 und 2019 konnten erstmals seit 2007 Überschüsse erzielt werden.
* Laut Meldung der Europäischen Kommission sind die revidierten Angaben des irischen Statistikamtes (Central Statistics Office CSO) plausibel. Zur Begründung führt die Europäische Kommission aus, dass diese Revision als Effekt der zunehmenden Globalisierung gesehen werden kann. Einige große Firmen haben im Berichtsjahr 2015 ihren Unternehmenssitz nach Irland verlagert. Deren Firmenkapital fließt in die Berechnung des BIP ein. Hierdurch hat sich das BIP Irlands kurzfristig stark erhöht, das Wirtschaftswachstum lag 2015 bei rund 26,3 Prozent - Irlands Staatsverschuldung in Relation zum BIP hat sich innerhalb eines Jahres um fast 30 Prozent verringert. Alle Wirtschaftsindikatoren, die im Verhältnis zum BIP berechnet werden, oder deren Bezugsgröße das BIP ist, sind von dieser Revision und den daraus resultierenden Ergebnissen, betroffen. Die Meldung im Original kann hier eingesehen werden.