Die letzte Europawahl fand in Deutschland am 26. Mai 2019 statt. An diesem Tag wählten die Wahlberechtigten die 96 Abgeordneten des Europäischen Parlaments aus der Bundesrepublik Deutschland.
Nach dem amtlichen Ergebnis wurde die CDU mit 22,6 Prozent der Stimmen stärkste Partei in Deutschland. Die SPD kam auf 15,8 Prozent der Stimmen und wurde nur noch drittstärkste Kraft nach den Grünen, die 20,5 Prozent der Stimmen erreichten. Die sonstigen Parteien erreichten gemeinsam einen Anteil von 12,9 Prozent. Nach der AfD erreichten die Grünen mit 9,8 Prozentpunkten den größten Zugewinn an Stimmen im Vergleich zur Wahl aus dem Jahr 2014, die mit Abstand größten Verluste mussten die beiden deutschen Regierungsparteien CDU und SPD hinnehmen.
Nach den amtlichen Ergebnissen konnte die CDU 23 der 96 deutschen Sitze im Europäischen Parlament für sich beanspruchen. Nach dem Wegfall der 3-Prozent-Hürde haben es auch einige kleine Parteien geschafft, einen Platz im Parlament einnehmen zu dürfen, wie z.B. Die Partei, die Freien Wähler, die Piratenpartei oder die Tierschutzpartei.
Die Wahlbeteiligung in Deutschland lag bei 61,4 Prozent, was eine Steigerung von über 10 Prozentpunkten im Vergleich zu 2014 bedeutet.
Die stärkste Fraktion in Europa war die Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP), der auch die CDU/CSU angehört. Diese kam insgesamt auf einen Anteil der Sitze von 24,23 Prozent. Dies entspricht 182 der insgesamt 751 Sitze im Europäischen Parlament. Die Wahlbeteiligung in den verschiedenen Ländern der Europäischen Union fiel teilweise sehr unterschiedlich aus. Während in Belgien fast 90 Prozent der Wahlberechtigten an der Wahl teilnahmen, betrug die Wahlbeteiligung in der Slowakei lediglich 22,7 Prozent. In der gesamten Europäischen Union lag die Wahlbeteiligung bei 50,6 Prozent.
Bei einer Vorwahlumfrage zum Interesse an der Europawahl gaben über 60 Prozent der Befragten an, dass sie an der Europawahl sehr stark oder stark interessiert sind. Rund 36 Prozent zeigten weniger oder gar kein Interesse. Darin könnte ein Grund dafür liegen, dass die überwiegende Mehrheit der Befragten nicht wusste, wer Spitzenkandidatin der SPD und Spitzenkandidat der Union für die Europawahl ist. Die größte Herausforderung für die EU sahen die Befragten darin, den Zusammenhalt der Mitgliedsländer zu stärken. Bei einer unter Führungsspitzen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung durchgeführten Umfrage zeigte sich, dass die befragten Politiker, anders als die befragten Personen aus der Wirtschaft, in der Europawahl 2019 eine Schicksalswahl sehen.