Tomaten: Das Lieblingsgemüse der Deutschen
Die meisten Tomaten werden in China geerntet
China ist das führende Erzeugerland von Tomaten weltweit. Der Großteil der Tomatenernte dient dabei dem Eigenbedarf. Nur ein geringer Teil der Ernte geht in den Export. Die wichtigsten Exportländer sind Mexiko, die Niederlande und Marokko. Zu den global bedeutendsten Abnehmerländern gehören wiederum die USA, Deutschland und Frankreich. Tomaten spielen im deutschen Anbau von Gemüse eine untergeordnete Rolle. Über 100.000 Tonnen Tomaten wurden zuletzt in Deutschland geerntet. Zum Vergleich: Das am meisten produzierte Gemüse waren Möhren, Karotten und rote Rüben mit einer Erntemenge von über einer Millionen Tonnen.Deutschland ist auf Importe aus dem Ausland angewiesen
Aufgrund der hohen Binnennachfrage in Deutschland nach Tomaten kann der heimische Gemüseanbau den Bedarf nicht decken. Somit stammt der Großteil der Tomaten aus dem Ausland. Die Niederlande, Spanien und Marokko sind die wichtigsten Lieferländer von Tomaten nach Deutschland.Während der spanische und marokkanische Tomatenanbau größtenteils auf dem Freilandanbau basieren, dominiert im niederländischen Anbau die Gewächshäuserkultur. Gekennzeichnet ist die niederländische Gewächshäuserkultur durch innovative Smart-Farming-Methoden, wie etwa dem „Precision Farming“. Hiermit erzielen die Niederländer mit die höchsten Hektarerträge von Tomaten weltweit, wie der folgende Vergleich illustriert:
- Hektarertrag von Tomaten in den Niederlanden 2022: ca. 423.000 Tonnen je Hektar
- Hektarertrag von Tomaten in Spanien 2022: ca. 84.000 Tonnen je Hektar
Warum waren die Tomatenpreise 2023 so hoch?
Die Verbraucherpreise für Tomaten unterliegen saisonalen Schwankungen. Dabei sind die Preise im Regelfall in den Sommermonaten am niedrigsten. Grund dafür sind vor allem die geringeren Erzeugerkosten (z. B. geringere Heizkosten) und das saisonale Angebot von Freilandtomaten. Noch im März 2023 befanden sich die Verbraucherpreise auf einem Rekordhoch – mit einem Verbraucherpreisindex von 189,4 Punkten (Index 2020 = 100).Neben dem saisonalen Effekt spielten hierbei die hohen Gaspreise eine elementare Rolle, die bereits im Jahr 2021 einen kräftigen Anstieg verbuchten. In Ländern wie Belgien oder den Niederlanden, in denen der Großteil der Tomaten in Gewächshäusern angebaut wird, werden die Gewächshäuser, vor allem im Winter, mit Gas beheizt. Durch die erhöhten Energiekosten steigen dementsprechend auch die Erzeugerpreise für Tomaten. Da die Tomaten in deutschen Geschäften in erster Linie aus dem Ausland stammen, schlagen sich Einfuhrpreise auch auf die hiesigen Verbraucherpreise nieder.