Anteil der mit Agent Orange besprühten Fläche Südvietnams 1961-1975
Der Kampf in Vietnam
Der Kriegsschauplatz im Dschungel Vietnams war für die amerikanischen Truppen, trotz ihrer Erfahrungen aus dem Pazifikkrieg, eine völlig neue Herausforderung. Die Truppen Nordvietnams und des Vietcong (Nationale Front für die Befreiung Südvietnams) stellten sich den waffentechnisch weit überlegenden Amerikanern nicht zu einem direkten Kampf, sondern verlegten sich auf einen Guerillakrieg. Die Amerikaner waren daher nicht in der Lage ihre schwere Ausrüstung effektiv zu verwenden, insbesondere Artillerie, Panzer und die Luftwaffe waren stark eingeschränkt. Der Krieg in Vietnam eskalierte schnell in seinen Ausmaßen und in der herrschenden Brutalität: Der Vietcong verübte zahlreiche Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung, während die Amerikaner mit Napalm oder dem Gift Agent Orange ganze Landstriche und Dörfer verwüsteten und verseuchten. Nach zwei Jahrzehnten wurde der Druck in der amerikanischen Öffentlichkeit schließlich zu groß und die USA zogen ihre Truppen ab. Kurz darauf fiel Südvietnam an den Norden.Agent Orange
Über den Ho-Chi-Minh-Pfad, einem verborgenen Netz aus Wegen und Tunneln, gelangte Nachschub an Munition und sonstigen Ressourcen für den Vietcong durch den Dschungel zu den Kämpfern. Um dies zu unterbinden versuchten die Streitkräfte der Vereinigten Staaten mit dem Einsatz des Entlaubungsmittelns "Agent Orange" die blickdichte Blätterdecke des Dschungels aufzulösen. Dies gelang nur bedingt.Schlimmer waren die Spätfolgen von Agent Orange auf die Zivilbevölkerung. Nicht nur wurden zahlreiche Äcker mit dem Gift verseucht, sondern das Mittel gelangte zudem ins Grundwasser. Viele Zivilisten entwickelten durch Agent Orange hervorgerufene Krankheitsbilder wie etwa Tumore und starben an diesen. Auch neugeborene Kinder wiesen viel häufiger Fehlbildungen und Behinderungen auf.
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