Am Sonntag wählen die Bürger:innen Frankreichs ihren neuen Präsidenten oder ihre neue Präsidentin. Amtsinhaber Emmanuel Macron ist führend in den Umfragen, hatte aber zuletzt nur einen Vorsprung von etwa sechs Prozent vor Rechtspopulistin Marine Le Pen, wie die Statista-Grafik auf Basis der Umfragen von OpinionWay zeigt.
Die Parteivorsitzende des rechtsextremen Rassemblement National (ehemals Front National) tritt bereits zum dritten Mal bei der Präsidentschaftswahl an – 2017 schaffte sie es mit Macron in die Stichwahl, verlor jedoch letztendlich.
Auch in diesem Jahr sieht es so aus, als könne keine:r der Kandidat:innen die Mehrheit der Stimmen im ersten Wahlgang erlangen. Das aktuelle Barometer deutet auf eine Wiederholung der Stichwahl von 2017 hin.
Expert:innen vermuten ein knappes Rennen um den Einzug in den Élysée-Palast; da unter den fünf aussichtsreichen Präsidentschaftskandidat:innen drei Politiker:innen mit anti-europäischen, rechtslehnenden oder -extremen Positionen sind, könnten ihre Wähler:innen sich bei der Stichwahl zugunsten von Le Pen entscheiden.
Die Nationalistin hatte bereits 2017 für einen Austritt Frankreichs aus der EU plädiert, ihr Wahlsieg könnte das Ende der Europäischen Union bedeuten. Die Wahl in Frankreich spielt auch vor dem Hintergrund der russischen Invasion der Ukraine eine wichtige Rolle für NATO und EU. Le Pen und Putin stehen sich nah, der russische Präsident hatte bereits 2017 ihren Wahlkampf finanziell unterstützt. Mit Le Pen als Machthaberin Frankreichs, wäre der Westen in seiner Position gegen Russland von innen heraus geschwächt.