Staatsverschuldung von Frankreich bis 2029
Die Staatsverschuldung von Frankreich erreicht im Jahr 2023 mit geschätzt rund 3,1 Billionen Euro einen neuen Höchststand. Für 2024 wird eine Staatsverschuldung Frankreichs von etwa 3,24 Billionen Euro prognostiziert. Innerhalb der Europäischen Union hat Frankreich somit Italien als Mitgliedstaat mit der höchsten absoluten Staatsverschuldung abgelöst. Im Hinblick auf die Schuldenquoten der EU-Mitgliedstaaten sind nur zwei EU-Länder höher verschuldet als Frankreich.
Strukturreformen in Frankreich
Frankreich kämpfte jahrelang, zuletzt 2012 bis 2016, mit geringen Wachstumsraten des BIP und einer vergleichsweise hohen Arbeitslosenquote. Die strukturellen Probleme Frankreichs waren nicht neu und wurden durch die ökonomischen Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht kleiner.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat nach seiner Amtsübernahme im Jahr 2017 Strukturreformen eingeleitet und eine strenge Haushaltspolitik begonnen, deren Auswirkungen sich bereits kurzfristig zeigten: Frankreich erfüllte 2017 erstmals seit rund zehn Jahren wieder das EU-Konvergenzkriterium (Maastricht-Kriterium), indem das Haushaltsdefizit auf unter drei Prozent der Wirtschaftsleistung gesenkt wurde.
Wie kommt es zur Staatsverschuldung?
Die Staatsverschuldung wird in absoluter Höhe der Landeswährung ausgedrückt. Die Schuldenquote/Staatsschuldenquote bezeichnet das Verhältnis der Staatsverschuldung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Übersteigen die Staatsausgaben die Staatseinnahmen, wird dies als Haushaltsdefizit bezeichnet (Gegenteil: Haushaltsüberschuss).
Der Staat kann die höheren Ausgaben durch Fremdkapital finanzieren. Dieses Fremdkapital versucht sich der Staat über die Ausgabe von Staatsanleihen am Kapitalmarkt zu leihen. Staatsanleihen sind verzinste Wertpapiere. Die Höhe der Verzinsung wird maßgeblich durch die Bonität (Kreditwürdigkeit) des Staates bestimmt. Die Kreditwürdigkeit wird von Ratingagenturen eingeschätzt, die den Staaten Bonitätsnoten verleihen. Je zuverlässiger der jeweilige Staat von den Ratingagenturen eingeschätzt wird, desto höher ist sein Bonitätsranking und folglich desto geringer die Verzinsung seiner Wertpapiere (Je sicherer die Anlage, desto geringer die Verzinsung).