In vielen Regionen der Welt haben Imkerei und Bienenzucht in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen: Die Gesamtzahl der gehaltenen Bienenvölker schätzte die Food and Agriculture Organization oft the United Nations (FAO) für das Jahr 2022 auf über 100 Millionen. Gegenüber 1990 entspricht dies einem Anstieg um 47 %. Die meisten Bienenvölker gab es 2022 in Asien mit 45,3 Millionen.
1990 wurden in Europa laut FAO-Schätzungen 22,5 Millionen Bienenvölker gehalten. Bis zur Jahrtausendwende sank ihre Zahl, dann erholten sich auch hier die Bestände. Für 2022 wird die Zahl der Bienenvölker in Europa auf rund 25,1 Millionen geschätzt. In Afrika und den amerikanischen Kontinenten liegt die Zahl unter 20 Millionen. In Australien, Neuseeland und Ozeanien werden zusammengerechnet ungefähr 2,7 Millionen Bienenvölker gehalten.
Der positive Trend für Europa gilt auch für Deutschland: Anders als wie es sich etwa durch den medial häufig aufgegriffenen Begriff Bienensterben annehmen lässt, ist die Anzahl der durch den Menschen gehaltenen Honigbienenvölker hierzulande nicht rückläufig, sie nimmt sogar zu. Bedroht sind hingegen viele Wildbienen: Von den über 550 in Deutschland beheimateten Wildbienenarten sind laut Roter Liste mittlerweile 31 vom Aussterben bedroht, 197 gefährdet und 42 Arten stehen auf der Vorwarnliste.
Wildbienen sind für die Bestäubung vieler Blütenpflanzen überaus wichtig. Dementsprechend wirkt sich der Rückgang der Wildbienenpopulationen auch auf andere Arten und Ökosysteme aus. Viele bedeutsame Nutzpflanzen sind auf Wildbienen als Pollenüberträger angewiesen. Und eine ganze Reihe anderer Tiere, wie zum Beispiel einige Schlupf- und Goldwespen, Käfer, Fliegen oder Vögel, sind auf Wildbienen spezialisiert. Mit den Wildbienen sterben auch sie.