Chinas dominante Stellung im Außenhandel mit Deutschland schrumpft. Zwar liegt China beim Gesamthandel der Bundesrepublik weiterhin an erster Position – der Abstand zu den USA hat sich jedoch 2023 deutlich verringert, beide Länder liegen fast gleichauf. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Hochrechnungen von Germany Trade & Invest (GTAI).
Laut Quelle summierten sich die deutschen Ex- und Importe mit China 2023 auf rund 254 Milliarden Euro. Je nach Berechnungsmethode sei der Vorsprung von China gegenüber den USA damit auf nur 1 Milliarde bis 2 Milliarden Euro geschmolzen. Noch im Jahr 2022 seien zwischen Deutschland und China Waren im Wert von nahezu 300 Milliarden Euro gehandelt worden. Zu den zweitplatzierten USA hätte mit satten 50 Milliarden Euro ein riesiger Vorsprung bestanden.
Vor allem die Importe aus China waren zuletzt rückläufig, aber auch die Exporte nach China haben leicht nachgegeben. Sollten sich diese Trends 2024 fortsetzen, würden die USA China an der Spitze des Rankings der bedeutendsten Außenhandelspartner Deutschlands ablösen.
Ein wichtiger Grund für die Entwicklung sei laut GTAI, dass die wirtschaftliche Erholung der USA zügiger verlaufe als die chinesische. Dazu würden die Immobilienkrise in China, geopolitische Verstimmungen im Verhältnis zu den USA und der EU sowie schwächelnde Industrieinvestitionen beitragen.
Darüber hinaus änderten sich gerade die Strategien deutscher Unternehmen in Bezug auf den chinesischen Markt. Während in der Beschaffung die Suche nach Alternativen in vollem Gange sei, setzen immer mehr Firmen auf Lokalisierung "in China für China". Beide Trends würden für einen geringeren bilateralen Handel sorgen.