Die Ministerpräsidenten der Bundesländer treffen sich heute zum Gremium. Dabei soll es neben dem Schwerpunktthema Migration auch um die Zukunft des Deutschlandtickets gehen. Vor allem die Finanzierung des deutschlandweiten ÖPNV-Tickets dürfte ein Streitpunkt sein.
Wie die Statista-Grafik auf Basis einer Prognose (Stand: September 2023) des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen zeigt, verursacht das Deutschlandticket für die Branche Verluste von schätzungsweise 6,4 Milliarden Euro in 2023 und 2024. Diese müssen durch den Staat subventioniert werden, allerdings gibt es von Bund und Ländern bis dato nur Zusagen über jeweils drei Milliarden Euro pro Jahr.
Das bedeutet eine Finanzierungsdefizit von mindestens 400 Millionen Euro. Für das Jahr 2023 hatte sich der Bund verpflichtet etwaige Mehrkosten für das ÖPNV-Ticket zu tragen, für die Folgejahre fehlt eine solche Zusage jedoch. Die Länder haben daher Angst auf den Kosten sitzen zu bleiben.
Die einfachste Lösung zur Kostendeckung wäre wohl ein Preisanstieg des beliebten Tickets. Der VDV hält eine Erhöhung auf 59€ für realistisch. Wie die Kundenreaktion darauf ausfallen wird, lässt sich nur schwer abschätzen. Zwar werden einige Kund:innen bei der Preiserhöhung abspringen, Umfragen aus dem Frühjahr legen jedoch nahe, dass die Mehrheit das 49€-Ticket nicht als zu teuer empfindet und eine potenzielle Preiserhöhung verkraften würde.