Etwas mehr als jede:r Fünfte in Deutschland hat innerhalb eines Jahres ein Ticket für ICE, IC und vergleichbare Fernzüge gekauft. Damit liegt die Bundesrepublik im europäischen Vergleich auf einem der hinteren Plätze – gleichauf mit den Niederlanden (22 Prozent) und hinter den deutschsprachigen Nachbarländern Österreich (23 Prozent) und Schweiz (28 Prozent).
Die höchsten Anteile verzeichnen laut Statista Consumer Insights nordeuropäische Länder: Finnland (42 Prozent), Schweden (37 Schweden) und das Vereinigte Königreich (34 Prozent) führen die Liste an.
Dass Deutschland trotz eines der größten Bahnnetze Europas so weit hinten liegt, wirft Fragen auf. Mögliche Gründe sind Preis-Leistungs-Verhältnis, Zuverlässigkeit und regionale Unterschiede. Trotz Angeboten wie dem Deutschlandticket bleibt der Fernverkehr für viele zu teuer – insbesondere im Vergleich zu Frühbucherflügen oder Fernbussen. Auch ständige Verspätungen, Zugausfälle und Baustellen beeinträchtigen das Vertrauen in die Deutsche Bahn. In ländlichen Regionen fehlt zudem oft der schnelle Zugang zu den Fernverkehrsachsen.
Der geringe Anteil an Fernzugticket-Käufer:innen in Deutschland zeigt: Die Bahn wird (noch) nicht als echte Alternative zum Auto wahrgenommen. Dabei wäre gerade im Kontext der Klimaziele eine Verbesserung des Schienenpersonenverkehrs dringend notwendig.