Die chinesische Staatsreederei Cosco darf sich am Containerterminal Tollerort des Hamburger Hafens beteiligen. Mehr noch als Logistikunternehmen wie den Hamburger Konzerns HHLA hat China bei seinen Direktinvestitionen jedoch die deutsche Transportbranche im Blick. Das zeigt die Infografik auf Basis von Daten des China Global Investment Tracker. Demzufolge hat China seit dem Jahr 2007 rund 27 Milliarden US-Dollar in der deutschen Transportbranche investiert. Das entspricht rund der Hälfte der gesamten Direktinvestitionen, die China in diesem Zeitraum in Deutschland getätigt hat.
Investiert haben unter anderem der Automobilhersteller Beijing Automotive Group (BAIC) und der Industriekonzern China North Industries (Norinco). Zu den Investitionszielen zählten unter anderem Automobilzulieferer und Hersteller von Bauteilen für die Luftfahrt.
Andersherum investieren deutsche Unternehmen auch immer mehr in China. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 lag die Summe der Direktinvestitionen bei 10 Milliarden Euro. Der Halbjahreswert liegt damit höher als alle Werte für die kompletten Jahre seit dem Jahr 2000.
FDI (Foreign Direct Investment - Ausländische Direktinvestitionen) gelten als gewichtiger Indikator der wirtschaftlichen Attraktivität eines Standortes für ausländische Investoren. Direktinvestitionen (DI) sind internationale Investitionen, die ein in einem Wirtschaftsgebiet ansässiger Investor tätigt, um eine langfristige Beteiligung an einem in einem anderen Wirtschaftsgebiet ansässigen Unternehmen zu erwerben.
Langfristige Beteiligung bedeutet, dass eine dauerhafte Beziehung zwischen dem Direktinvestor und dem Unternehmen besteht und dass der Investor einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftspolitik des Unternehmens ausübt. Nach der offiziellen Definition ist ein Unternehmen Gegenstand einer Direktinvestition, wenn ein Direktinvestor mindestens 10 Prozent der Stammaktien besitzt.