Geschätzte 2,6 Milliarden Euro und damit rund 27 Prozent des gesamten Umsatzes in der Buchbranche wurden laut Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels 2021 mit Internetbestellungen umgesetzt. Darunter fielen nicht nur Buchbestellungen bei großen Online-Händlern, sondern auch Bestellungen über die Webshops des stationären Buchhandels. Wie unsere Grafik zeigt, unterlagen in den vergangenen zwei Pandemiejahren vor allem drei Vertriebswege deutlichen Veränderungen.
Während sich die 2021 erwirtschafteten Umsätze in Buchgemeinschaften, dem Versandbuchhandel und im Direktvertrieb durch Verlage kaum von denen des Jahres 2019 unterschieden, verloren der Sortimentsbuchhandel und Warenhäuser als Verkaufswege deutlich an Bedeutung. Bei letzteren gingen die Umsätze im Vergleich zwischen 2019 und 2021 um etwa 83 Prozent zurück, der Umsatz im klassischen Sortimentsbuchhandel, zu dessen Vertretern unter anderem Thalia, Hugendubel und Weltbild gehören, schrumpfte im selben Vergleichszeitraum um zwölf Prozent. Damit macht dieser Vertriebsweg allerdings immer noch etwa 39 Prozent des Gesamtumsatzes von 9,6 Milliarden Euro aus.
Eine der wichtigsten Veranstaltungen für die nationale und internationale Buchbranche stellt die Frankfurter Buchmesse dar, die dieses Jahr vom 19. bis zum 23. Oktober stattfindet. Nach der Absage im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie fand die Messe 2021 mit über 70.000 Besucher:innen wieder in Präsenz statt. Die Veranstaltung war in die Kritik geraten, weil unter anderem der der Neuen Rechten zuzuschreibende Verlag Jungeuropa als Aussteller auftreten durfte. Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, äußerte sich in einem nach Ende der Messe veröffentlichten Statement zum Thema. "Für die Buchmesse gelten seit jeher zwei Grundsätze: Die Meinungsfreiheit darf nicht über die vom Staat gezogenen Grenzen hinaus eingeschränkt werden - das heißt für die Zulassung von Ausstellern in dubio pro libertate", so Boos. "Und die Sicherheit des Ablaufs muss jederzeit maximal gewährleistet werden, so dass jede und jeder Einzelne sich frei und sicher fühlen kann, die Messe zu besuchen."