Die Ransomware-Gruppe Hive hat in der Nacht zum Montag den Media-Markt- und Saturn-Betreiber Media-Saturn attackiert. Um die 3.100 durch einen erfolgreichen Phishing-Angriff kompromittierten Server wieder zu entschlüsseln, fordern die Hacker:innen angeblich ein Lösegeld von 240 Million US-Dollar. Obwohl der Hack hierzulande zu den größeren seiner Art zählt, ist der Einzelhandelssektor weltweit eher seltener Ziel von fokussierten Cyberattacken.
Das zeigt unsere Grafik auf Basis von Erhebungen durch die Sicherheitsfirma Blackfog. Laut deren Analyst:innen betrafen nur 13 der 244 zwischen Januar und November 2021 öffentlich gemacht Ransomware-Angriffe den Einzelhandel, während Regierungs-, Bildungs- und Dienstleistungseinrichtungen am häufigsten betroffen waren. Diese Zahl mag auf den ersten Blick klein erscheinen, allerdings stützen sich die Daten von Blackfog auf die von Hacker:innen öffentlich gemachten Ursprungsziele dieser Attacken und auf die Bekanntmachungen der betroffenen Unternehmen selbst. Die Anzahl der durch sogenannte Supply-Chain-Angriffe betroffenen Systeme wird von Blackfog nicht aufgeführt. Mittlerweile sind diese Art von Hacks zur Norm geworden und können tausende Betriebe über einen einzelnen Zugangspunkt infizieren.
Ransomware ist eine der am schnellsten wachsenden Bedrohungen im Malware-Sektor. Expert:innen des Fachmagazins Cybersecurity Ventures schätzen, dass 2021 alle elf Sekunden ein Hackingversuch mittels Ransomware stattfinden wird. Laut Daten des Antivirus-Anbieters Emsisoft beliefen sich die durch Ransomware verursachten Kosten 2019 weltweit auf knapp 7,5 Milliarden US-Dolllar.