Strafzinsen für größere Geldbeträge auf dem Girokonto werden bei immer mehr Banken in Deutschland zur Praxis. Die Anzahl der Geldinstitute, die Negativzinsen erheben liegt laut einer Studie des Vergleichsportals Verivox bei etwa 349 – ein Anstieg um 171 im Vergleich zum Vorjahr. Die Analyse der im Internet veröffentlichten Preisaushänge von rund 1.300 Banken und Sparkassen offenbart, dass der Freibetrag bei etwa 102 Banken unter 50.000 Euro liegt – einige wenige haben sogar eine Grenze von nur 25.000 Euro. Ebenfalls lästig für Bankkund:innen: in etwa 20 Fällen werden Gebühren auf das üblicherweise kostenfreie Tagesgeldkonto erhoben, wie die Statista-Grafik zeigt.
Die Lage wird sich wohl auch zukünftig weiterhin verschlechtern. Der Auslöser der Entwicklung ist die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Da Geschäftsbanken momentan 0,5 Prozent Zinsen auf bei der EZB deponierte überschüssige Gelder zahlen müssen, werden die dadurch entstehenden Kosten im weitesten Sinne an die Bankkund:innen weitergegeben.