Finanzminister Lars Klingbeil will der schwächelnden deutschen Wirtschaft mit Steuersenkungen und Investitionsanreizen aus der Krise helfen. Dazu soll unter anderem die Körperschaftsteuer schrittweise auf zehn Prozent gesenkt werden. Aktuell liegt diese hierzulande bei einheitlich 15 Prozent, inklusive Solidaritätszuschlag sind das etwa 15,8 Prozent. Hinzu kommen aber noch die unterschiedlichen Gewerbesteuern der Gemeinden. Im Durchschnitt ergibt das eine Steuerbelastung von rund 29,9 Prozent, wie die Statista-Infografik auf Basis von OECD-Länderdaten zeigt. Diese ist im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern relativ hoch, so müssen Unternehmen in Ungarn beispielsweise nur etwa neun Prozent an Steuern entrichten. Besonders hoch ist die Kombination aus Körperschaft- und Gewerbesteuer, beziehungsweise deren länderspezifischer Äquivalente, mit rund 35 Prozent in Kolumbien.
Eine entsprechende Steuersenkung würde Unternehmen in Deutschland also deutlich entlasten. Zudem würde der Standort wieder attraktiver für ausländische Unternehmen werden. Andererseits würden solche Steuererleichterungen zumindest auf kurze Frist ein deutliches Loch im Staatshaushalt hinterlassen, dass an anderer Stelle ausgeglichen werden muss.