Heute ist der Tag der berufstätigen Eltern. Der inoffizielle Feiertag soll auf Mütter und Väter aufmerksam machen, die neben ihrer Arbeit Kinder zu betreuen haben. Während des Corona-bedingten Lockdowns waren Eltern besonders stark gefordert. Viele bangen bereits vor dem Herbst, wenn die Infektionszahlen voraussichtlich wieder steigen werden und Kitas und Schulen wieder schließen könnten.
Frauen mit kleinen Kindern, die eh schon seltener und in geringerem Umfang erwerbstätig sind als Männer, mussten während der Corona-Krise besonders häufig im Job zurückstecken. Zwar ist die Erwerbstätigenquote unter Müttern mit Kindern unter drei Jahren in Deutschland gestiegen und lag im Jahr 2019 bei 56,2 Prozent. Zehn Jahre zuvor war noch weniger als die Hälfte der Mütter mit Babys und Kleinkindern berufstätig (44,3 Prozent), wie die Statista-Grafik zeigt. Ein Grund für den Anstieg war der Ausbau von Kitaplätzen, der es mehr Frauen ermöglicht hat, in den ersten drei Jahren nach Geburt des Kindes in den Job zurückzukehren. Gleichzeitig ist die Erwerbstätigenquote von Vätern jedoch ebenfalls gestiegen und liegt mit 91,7 Prozent im Jahr 2019 noch immer deutlich höher als die der Mütter.
Die Daten des Statistischen Bundesamts deuten darauf hin, dass Mütter heute zwar früher wieder in den Job zurückkehren, Väter dafür jedoch nicht zuhause bleiben. Auch wenn der Anteil Väter, die Elternzeit nehmen, tendenziell steigt, nehmen die wenigsten Männer mehr als drei Monate Elternzeit in Anspruch und arbeiten noch immer deutlich häufiger in Vollzeit.
Von gleichen Chancen für Mütter wie Väter in der Arbeitswelt kann also weiterhin keine Rede sein. Das wirkt sich auch auf das Lebenseinkommen von Müttern aus, das laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung deutlich unter dem Einkommen von Vätern und kinderlosen Frauen liegt.