2021 waren rund ein Fünftel aller berufstätigen Eltern, deren jüngstes Kind unter drei Jahre alt war, in Elternzeit. Wie unsere Grafik auf Basis des Mikrozensus des Statistischen Bundesamts zeigt, nutzten überproportional Frauen die Möglichkeit zur unbezahlten Freistellung von ihrer Arbeit, um sich um die Erziehung ihres Nachwuchses zu kümmern.
Offiziellen Daten zufolge befanden sich 2021 45 Prozent der erwerbstätigen Mütter mit Kindern unter drei Jahren in Elternzeit. Demgegenüber stand nur rund drei Prozent erwerbstätige Väter. Auch bei Eltern mit älteren Kindern ist die Last der Care-Arbeit auffallend ungleich verteilt. Bei berufstätigen Eltern, deren jüngstes Kind jünger als sechs Jahre war, beträgt der Anteil der Mütter noch 25 Prozent, der Anteil der Männer liegt bei rund zwei Prozent.
Der gesetzliche Anspruch auf Elternzeit beläuft sich für jedes Elternteil jeweils auf drei Jahre. Maximal jeweils zwölf Monate der Elternzeit können zwischen dem dritten und achten Geburtstag des entsprechden Kindes genommen werden.
Die Tatsache, dass kaum Männer in Elternzeit gehen, lässt sich unter anderem auf die ungleiche Bezahlung zahlreicher Arbeitnehmer:innen zurückführen. Da Männer auch heutzutage häufig noch als Hauptverdiener gelten und das für 14 Monate gezahlte Basiselterngeld 65 Prozent des letzten Nettoverdiensts, maximal aber 1.800 Euro pro Monat beträgt, übernimmt oft die Frau die tragendere erzieherische Rolle. Laut dem Statistischen Bundesamt betrug der bereinigte Gender Pay Gap in Deutschland 2022 sieben Prozent, Frauen verdienten also im Schnitt brutto sieben Prozent weniger als Männer. Ingesamt bezogen 2021 in Deutschland rund 1,9 Millionen Personen Elterngeld.